Der Frieden ruht auf Berg und Tal (Wiegenlied)

Der Frieden ruht auf Berg und Tal, Die Welt will schlafen allzumal. Ein Sternlein blickt zum Fenster ´nein Und fragt: Schläft Kindlein noch nicht ein? „Mein Kind ist gut und folget gern, Das weißt du ja, mein lieber Stern!“ So wünsch´ ich ihm denn gute Nacht, Schlaf wohl, mein Kind! Dein Sternlein wacht. -1862

Von allen den Bäumen jung und alt (Der Weihnachtsbaum)

Von allen den Bäumen jung und alt, Von allen den Bäumen groß und klein, Von allen in unserm ganzen Wald, Wer mag doch der allerschönste sein? Der schönste von allen weit und breit, Das ist doch allein, wer zweifelt dran? Der Baum, der da grünet allezeit, Den heute mir bringt der Weihnachtsmann. Wenn alles schon … =>

Staat der Imprudenz und Impotenz

Alles ladet zu heiterer Frühlingsstimmung ein, und ich würde mich ihr ganz hingeben, wenn nicht durch die letzte Wendung in Berlin eine solche Verstimmung über das ganze Land gekommen wäre, der sich am Ende niemand entziehen kann. Großer Gott, was soll aus uns noch werden ! Der Staat der Intelligenz und Quintessenz ist geworden der … =>

Meinen Namen nicht nennen

Meinen Namen bitte ich jedoch aus dem Spiele zu lassen. Ich habe alle Ursache, den Leuten keinen Anlaß zu geben, mich immer wieder von neuem zu verfolgen – ich habe für dies Leben gerade genug, erst im vorigen Jahre ist Herr von Borries so gnädig gewesen, mir den Besuch der Meinigen im Königreich Hannover zu … =>

Die furchtbare Reaktion in allen kleinen Staaten

In Wien ist man, wie mir Reisende, die erst neulich dort waren, erzählen, über alle Maßen froh. Das kann nur sein der Humor der Verzweiflung ! Wir sind sehr ernst und bedenklich gestimmt, und so ist es auch im übrigen Deutschland. Dies unglückliche Hessen in unserer Nachbarschaft ! Die furchtbare Reaktion in allen kleinen Staaten, … =>

Kein Geld für die Kunst

Ich arbeite immer, aber nur für mich. Wissenschaftliche Werke finden keinen Verleger, der nur die baren Auslagen ersetzen möchte. Auf das Budget des preußischen Staates kann niemand mehr rechnen, wenn er nicht Degen und Gewehr trägt, denn für Wissenschaft und Kunst sind für 1861 ausgesetzt: 1000 Tlr. Das ist der Überfluß an Mangel, womit Herr … =>

Wofür jetzt alle Deutschen leben

Wofür jetzt alle Deutschen leben, wonach sie sich sehnen und eifrig streben es wird dereinst auf Erden zur vollen Wahrheit werden. Der König, der sich eben jetzt die Königskron‘ aufs Haupt gesetzt, der muß die deutsche Kaiserkrone einst hinterlassen seinem Sohne. Drum laßt uns jetzt das Glas erheben: Der König als deutscher Kaiser soll leben … =>

Das Liebste hab ich hier begraben

Das Liebste hab ich hier begraben, Das Liebste, was mir Gott beschied, doch blieb mir noch von seinen Gaben mein Kind, mein Vaterland, mein Lied. Doch wenn mein Lied je ausgesungen, wenn je mein Kind mich auch verläßt, dann halt ich, tief von Schmerz durchdrungen, das Allerletzte gläubig fest Eins muß mir das Geleit doch … =>

Wohl leb ich einsam stille Tage

Wohl leb ich einsam stille Tage, als lebt ich nur in mich hinein: Still ward mein Herz, es schweigt die Klage, Trost muß ich selber mir verleihn. Das Liebste hab ich hier begraben, Das Liebste, was mir Gott beschied, doch blieb mir noch von seinen Gaben mein Kind, mein Vaterland, mein Lied. Doch wenn mein … =>

Mein Kind, mein Vaterland, mein Lied

Kaum ist Hoffmann auf Corvey stirbt seine Frau an einer Totgeburt, der alte Mann muß sich vom Schicksal betrogen fühlen. Nach dem Tode seiner Frau wird ihm jetzt Deutschland wieder „zur Braut“: im September 1861 schreibt er: „Das Liebste hab ich hier begraben Das Liebste, was mir Gott beschied doch blieb mir noch von seinen … =>