Siehe, der Frühling währet nicht lang:
Bald ist verhallt der Nachtigall Sang.
Blühen noch heute Blumen im Feld,
Morgen ist öd´ und traurig die Welt.
Aber der Liebe selige Lust
Ist dich des Wandels nimmer bewußt.
Alles auf Erden hat seine Zeit;
Frühling und Winter, Freuden und Leid,
Hoffen und Fürchten, Ruh´n und sich Müh´n,
Kommen und Scheiden, Welken und Blüh´n.
Aber der Liebe selige Lust
Ist sich des Wandels nimmer bewußt.
Weil uns des Lebens Sonne noch scheint,
Wollen wir leben liebend vereint,
Wollen der Zukunft Wetter nicht scheu´n,
Wollen des Augenblicks uns erfreu´n!
Was auch des Himmels Fügung uns gibt,
Glücklich ist nur das Herz das da liebt!
Melodie von Alexander Fesca: Weit in der Ferne wandr´ ich allein.
geschrieben während der Krankheit seiner Frau Ida, Neuwied seit 20. Juni 1852.