Rosen und Lilien aufs Papier

„Du mußt schreiben, rief ich, schreiben, sonst glaubt niemand, daß du noch nicht an Altersschwäche gestorben bist ! Sie glauben doch auch, verehrter Freund, daß es ein Leben gibt, welches dem totsein ähnlich ist?“ (Briefe, S. 36) – Und einen Tag später schreibt er erneut an Meusebach in Berlin: Ich lebe heute nach langer lieber Zeit zum ersten Male wieder auf für die frischen Natur- und Jugendtöne des Volksliedes; die Winternebel werden zu Goldwolken, und es schneiet mir Rosen und Lilien aufs Papier.

Morgen, morgen können Sie lächeln und spötteln, wenn ich dem großen literarischen Karren ziehe und den Roßtäuscher die Straße ebene. Bittere Prosa ist das Labsal meiner freien Stunden, und die Poesie nagt wie ein heimlicher Schaden an meinem Herzen. ( Breslau, 12.1.1824, Briefe, S.37/38) Ein Heimatgedicht schreibt Hoffmann in diesem Jahr „Kein schöner Land als Heimat“ und „Kein schlimmer Land als Fremde“ heißt es darin