Kommentare und Kritik (chronologisch)
Die Reihenfolge ist entscheidend: Einigkeit und Recht und Freiheit. Zuerst Einheit, das Recht kommt hinterher, und nach dem Recht kommt noch die Freiheit. Während für ein politisches, das heißt republikanisches Denken die Sache umgekehrt liegt: Erst die Freiheit, aus ihr das Recht und dann schließlich die Einheit. (Karl Jaspers)
Und ich sang von Deutschland wieder (24.08.1872)
Und ich sang von Deutschland wieder, sang in Freud und Hoffnung nur. Doch mein „Deutschland über alles“ kam und war – Makulatur. Hoffmann von Fallersleben über sein „Lied der Deutschen“ Am Bartholomäustage (24. August) 1872 (aus dem Nachlaß)
Deutschland Deutschland, schwer in Dalles (25.02.1918)
Deutschland, Deutschland, schwer in Dalles, schwer in Dalles in der Welt, wenn die Marmelad nit alles brüderlich zusammenhält Eier, Butter, Wurscht und Schinke sin‘ nur für die Reiche da, nur mir arme, arme Schlucker gucke zu und kreische: Hurrah ! (Spottlied eines unbekannten Mainzer Soldaten, 1918)
Wir haben das Recht, Deutschland zu hassen (26.11.1929)
Aus Scherz hat dieses Buch den Titel ‚Deutschland, Deutschland über alles’ bekommen, jenen törichten Vers eines großmäuligen Gedichts. Nein, Deutschland steht nicht über allem und ist nicht über allem niemals. Aber mit allen soll es sein, unser Land. Und hier stehe das Bekenntnis, in das dieses Buch münden soll: Ja, wir lieben dieses Land. Und ...
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Sein Heil und sein Glück (29.07.1937)
So ist es denn auch gerade das Lied, das uns Deutschen am heiligsten erscheint, ein großes Lied der Sehnsucht. Viele, in anderen Völkern, verstehen es nicht. Sie wollen gerade in jenem Lied etwas Imperialistisches erblicken, das doch von ihrem Imperialismus am weitesten entfernt ist. Denn welch schönere Hymne für ein Volk kann es geben als ...
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Das germanische Ideal (10.08.1941)
Und wenn Hoffmann als zweite Strophe dichtete: „Deutsche Frauen, deutsche Treue, deutscher Wein und deutscher Sang“ so sind, mit dieser Würdigung der deutschen Frau über ein Jahrtausend christlicher Demütigungen hinweg wieder Fäden zur germanischen Weibeswertung geknüpft, in Übereinstimmung mit dem Wort des Führers, wonach wir das germanische Ideal auf unsere Fahnen geschrieben. Ernst Hauck, Das ...
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Als uns einst an deinem Grabe (26.08.1941)
Als uns einst an deinem Grabe deutsche Not zum Schwur verband Da der Knechtschaft rote Fahnen weithin wehten durch das Land O wie hat verbotenen Schalles dieses Lied die Brust durchgellt: Deutschland, Deutschland über alles über alles in der Welt ! Doch dann kam der Tag der Freiheit, die der Führer uns gebracht; lodernd rissen ...
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Einigkeit und Recht und Freiheit (29.07.1949)
Die Franzosen haben bei ihrer großen Revolution den Neubau ihres Staates unter das Dreigestirn „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ gestellt. Wir gründen unser neues Deutschland auf „Einigkeit und Recht und Freiheit…“ Kultusminister Finck in der Debatte über die Wiedereinführung des Deutschlandliedes, 1949
Brief von Adenauer an Theodor Heuss (29.04.1952)
Die Frage einer „National-Hymne“ ist in den vergangenen zwei Jahren wiederholt zwischen uns besprochen worden. Ich trage mich auch mit Zweifel an dem Gelingen, ihren Versuch, durch einen neuen Text, und durch eine neue Melodie über die unliebsamen Zwischenfälle hinwegzukommen, die bei der Wiedergabe oder bei dem Absingen des „Deutschland-Liedes“ sich ereignet haben, es sollte ...
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Brief von Theodor Heuss an Adenauer (02.05.1952)
„Sie haben Recht, ich wollte vermieden wissen, dass in öffentlichen Veranstaltungen mit einem vaterländischen Akzent, gleichviel wie ihre Ausdehnung oder wie ihr Rang sei, ein Missklang ertöne, weil sehr, sehr viele Menschen unseres Volkes Haydns große Melodie nur eben als Vorspann zu dem „dichterisch“ und musikalisch minderwertigen Horst–Wessel–Lied im Gedächtnis haben, dessen banale Melodie den ...
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Keine Sinnesänderung (01.07.1952)
Die Einführung des Deutschlandliedes als Nationalhymne ist keine „Sinnesänderung, sondern es kommt im Gegenteil darin eine Gesinnung zum Vorschein, welche die Wurzel zu jener Giftpflanze bildete, die sich dann im dritten Reich zu schrecklicher Blüte entfaltete. Wer könnte bei einiger Kenntnis der heutigen Volksstimmung… und angesichts dessen, was in Massenversammlungen und in einer gewissen Massenpresse ...
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