Biographie (chronologisch)
Ida zum Berge (21.07.1849)
Hoffmann war inzwischen 51 Jahre alt. Und nun endlich schien er gefunden zu haben, wonach er all die vielen Jahre vergeblich gesucht hatte: Auf einer Reise zu seiner Familie in die Heimat traf er Ida zum Berge, die 18jährigeTochter seiner Schwester Auguste. Sie war hochmusikalisch, ließ sich in Braunschweig zur Klavierlehrerin ausbilden und hat mit ...
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Verlobung mit Ida vom Berge (29.07.1849)
Am andern Morgen ging ich nach Bielefeld und den 29. Juli kam ich in Bothfeld an. Ich trat in das Pfarrhaus ein mit der festen Absicht, Ida zu heiraten. Ich war heiter und voll Zuversicht, daß ich mein Ziel erreichen würde. Die Zustimmung der Eltern schien mir gesichert, nur hatte der Vater als Geistlicher Bedenken: nach ...
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Besuch in Fallersleben (20.08.1849)
Im elterlichen Hause wurden wir froh empfangen und wir fühlten uns wohl und glücklich. Obschon meine Zeit sehr in Anspruch genommen wurde durch den Familienverkehr, durch Spaziergänge und Besuche, so blieb mir doch noch manche Stunde zu ruhigem Arbeiten. Schon lange hatte ich daran gedacht, die vielen Geschichten, Schnurren und Witze, womit ich mich und ...
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Onkel heiratet Nichte (01.10.1849)
Auf diese erquickliche Poesie folgte nun eine sehr unerquickliche Prosa. Um allen gesetzlichen Bestimmungen in Betreff meiner Heirat zu genügen, mußte ich mich unterziehen allerlei Schreibereien, Reisen, Besuchen und Verhandlungen. Da meine Braut als Braunschweigerin betrachtet wurde, und auf sie die braunschweigischen Gesetze Anwendung fanden, so war ein Haupthindernis beseitigt, nämlich daß der Oheim nicht ...
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Umzug nach Bingerbrück (30.11.1849)
Wir dachten nun ernstlich an unsere Uebersiedelung nach Bingerbrück. Da unsere Wohnung dort noch nicht eingerichtet war, so sollte ich vorher das Nöthige besorgen, Ida wollte dann mit ihrer älteren Schwester Alwine später nachkommen. Am 30. November kam ich in Bingerbück an. Unser Wirt empfing mich sehr freundlich und führte mich in meine Wohnung ein. ...
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Die Freiheit will errungen, kein Gnadenbissen sein (01.01.1850)
Am Neujahrstage 1850 besucht Freiherr von Reden, der im Staatsdienste tätig war, das junge Paar. Was genau besprochen wird, erwähnt Hofmann nicht. Reden hinterläßt einen positiven Eindruck. Aber Hoffmann schreibt sich immer noch die Wut vom Hals: „Die Freiheit will errungen, kein Gnadenbissen sein / Mit Fäusten, nicht mit Zungen, greift an und schlaget drein!“ ...
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Es ist der Anfang des Kampfes (28.04.1850)
Die rote Fahne wird über ganz Europa wehen ! „Brüder verzaget nicht.“ 5 Ggr. Ein Müller wird gesucht, der die Bereitung des Maitranks gründlich versteht. (alles aus aufgeklebten Zeitungsausschnitten zusammen gestellt) Also Brüder nicht verzagt ! 5 Ggr ! Ich habe von dem großen Putsch des Jahres 48 nie die Erfüllung unserer Hoffnungen erwartet. Es ...
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Der Masse gegenüber Masse zu werden (08.06.1850)
Heutigen Tages schwindet das Interesse an der einzelnen Persönlichkeit immer mehr. Alles drängt sich der Masse gegenüber Masse zu werden, in der Masse sucht jeder halt und sich geltend zu machen. Das sah ich bereits 1840, und was ich oft über unsere damaligen politischen, religiösen und geselligen Zustände dachte und sprach, bestätigt sich immer mehr. ...
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Pesthauch der Gegenwart (01.11.1850)
Wie wenig ich von der Zukunft und nächsten Gegenwart erwartete, darüber sprach ich mich klar aus, und mein letztes Lied vor der Abreise aus Bingerbrück war ein Zeugnis dafür. Ich dichtete jetzt Kinderlieder, Lieder für ein neues Geschlecht, denn von dem jetzigen erwartete ich nichts mehr.“ Bemerkenswert an dem Gedicht „Des Sängers Trost“ ist für ...
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Freiligrath muß den preußischen Staat verlassen? (14.02.1851)
Da erhielten wir noch abends einen Besuch und zugleich die Nachricht: Freiligrath muß den preußischen Staat verlassen, er hat endlich Bescheid von der Regierung erhalten, es ist ihm nur eine Frist von sechs Wochen gestattet. So steht’s mit großer Schrift in der heutigen Kölner Zeitung. – Den andern Tag sah ich in der Kölner und ...
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