Leocadia von Nimptsch

Die Folgen seiner Entlobung von Davida von Thümen waren für Hoffmann recht schmerzlich. Er suchte Trost bei Freunden: – bei den Mitgliedern der „Zwecklosen Gesellschaft“ und des Breslauer Künstlervereins – bei dem Fabrikanten Carl Milde und dessen Familie bei der Familie des Polizeidistriktkommissärs Karl von Nimptsch auf Jäschkowitz.

In der Schloßherrin Leocadia von Nimptsch fand er einen mitfühlenden Menschen. Sie sah seine Seelenschmerzen und suchte sie zu lindern, indem sie ihn regelmäßig auf ihr Gut Jäschkowitz einlud. Sie war eine geistreiche, emanzipierte Frau; eine auffallende Erscheinung unter den Damen des Landadels, die einen Kreis hervorragender, freidenkender Männer um sich sammelte. Es entspann sich bald eine innige und reine Freundschaft zwischen ihr und Hoffmann.

1836 gibt Hoffmann „Das Buch der Liebe“ heraus. Er schreibt an Leocadia: „Mit der Poesie habe ich einen heftigen Sturm auf mein Herz abgeschlagen: Das Buch der Liebe ist mein Sieg. Die Poesie soll auch ferner meine Wehr und Waffe sein. . .“