Seht, wie schwer die Ähren schaukeln,
wie am Baum die Äpfel gaukeln!
´s wächst so viel auf Gottes Erde,
doch für unsereinen nicht.
Vieh auf Weiden, Wild in Wäldern,
Korn und Futter auf den Feldern
´s wächst so viel auf Gottes Erde,
doch für unsereinen nicht.
Reben an der Berge rücken,
Gerst´ und Hopfen zum Entzücken
´s wächst so viel auf Gottes Erde,
doch für unsereinen nicht.
Fisch´ in Teichen, Vögel in Lüften,
Gold und Silber in den Klüften
´s wächst so viel auf Gottes Erde,
doch für unsereinen nicht.
Wenigen gehört das Beste –
ach, wir andern sind nur Gäste
´s wächst so viel auf Gottes Erde,
doch für unsereinen nicht.
Nicht ein Halm, nicht eine Blume,
ward uns hier zum Eigentume
´s wächst so viel auf Gottes Erde,
doch für unsereinen nicht.
Wird denn unser Tag nicht nahen,
wo wir unser Teil empfahen?
´s wächst so viel auf Gottes Erde,
doch für unsereinen nicht.
Sind die Hohen und die Reichen,
sind nicht alle unsersgleichen?
´s wächst so viel auf Gottes Erde,
doch für unsereinen nicht.
Sollen Gottes Güter werden
nie gemeinsam hier auf Erden?
´s wächst so viel auf Gottes Erde,
doch für unsereinen nicht.
15. Juni 1843
Melodie: Brüder, lagert euch im Kreise