Politische Gedichte (chronologisch)
Nach Seelen wird die Zählung nur gemacht (Des Leibes und der Seele Krieg) (23.01.1840)
Dass die Albernen gelüstet, tötet sie Sprüche Salomonis, I,32 Nach Seelen wird die Zählung nur gemacht nach Köpfen wird die Steuer aufgebracht da dachtet ihr, der Leib hat keine Rechte und wie man ihn in Reih und Glied wohl brächte Da fing mit einem Mal das Turnen an und wer nicht turnte war kein biderb ...
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Wir waren es (Zarte Rücksichten) (24.01.1840)
Wir waren es ! o Heil, daß wir es waren, die einst erfanden vor vierhundert Jahren dich Pflegetochter hoher Gnad und Gunst, dich, weitberühmte edle Druckerkunst ! Herbei aus allen deutschen Gaun in Scharen ! Kommt, laßt uns unsern Dank ihm offenbaren, Ihm, der das Wort gefreit aus seinem Bann, daß es die ganze Welt ...
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Weg mit welschem Ungeschmack (Die deutschgesinnte Polizei) (25.01.1840)
Weg mit welschem Ungeschmack und dem schamlos offenen Frack ! Deutscher Rock und deutsch Barett, Ei, wie steht´s so fein und nett ! Also sprach man Tag und Nacht Nach der Leipziger Freiheitsschlacht, Doch behielt im ganzen Land stets der Frack die Oberhand. Bald auch hing man an den Pflock hie und da den deutschen ...
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In einem schönen Land ein Völkchen war (26.01.1840)
In einem schönen Land ein Völkchen war das lebt´ in tiefem Frieden manches Jahr. An einem König hatten sie genug, gemein war allen, was der Boden trug, nur daß sich jeder zweimal scheren ließ, sonst war´ s ein Leben wie im Paradies Ihr König hieß Leithammel nur schlechtweg, er kannt´ im Lande jeden Weg und ...
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Wo sind noch Würm und Drachen (Schlafe Was willst du mehr?) (09.02.1840)
Wo sind noch Würm´ und Drachen, Riesen mit Schwert und Speer ? Was kannst du weiter machen ? Schlafe ! was willst du mehr ? Du hast genug gelitten Qualen in Kampf und Strauß; Du hast genug gelitten – Schlafe, mein Volk, schlaf aus ! Wo sind noch Würm´ und Drachen, Riesen mit Schwert und ...
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Frau Seele schaffet Tag und Nacht (16.02.1840)
Der Herr von Leib regierte jetzt, ein ganz gewaltiger Mann, er ist gar wert und hochgeschätzt, und bleibt es auch fortan, denn viele Millionen sind ihm Untertan mit Weib und Kind. Frau Seele schaffet Tag und Nacht, das arme gute Weib, gräbt edles Erz aus manchem Schacht und nur für Herrn von Leib, denn Herr ...
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Nichts will bei uns mehr gehen (19.02.1840)
Nichts will bei uns mehr gehen, weil wir auf‘s Stehen nur sehen, drum lassen wir auch unsere Heere stehen. Nur ihnen ist zu danken, daß wir in unseren Schranken nicht kommen in ein mißlich Schwanken. Doch steht vor diesen Heeren, Leibwachen mit Gewehren, ein groß Gedankenheer mit Schwert und Speeren. Wenn beide sich bekriegen, wer ...
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Heute rot und morgen tot (21.02.1840)
Heute rot, heute rot, Heute rot und morgen tot. Daß ein Wort dich könnte fällen, schien sich niemand vorzustellen, aber, aber es geschah Nur ein Wort, nur ein Wort, die Verfassung war gleich fort; Eid und Treue und Gewissen wurden wie Papier zerrissen, und was war´ s denn weiter auch! Denn die Welt, denn die ...
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Schwefelhölzer, Fenchel, Bricken (Der deutsche Zollverein) (22.02.1840)
Schwefelhölzer, Fenchel, Bricken, Kühe, Käse, Krapp, Papier, Schinken, Scheren, Stiefel, Wicken, Wolle, Seife, Garn und Bier; Pfefferkuchen, Lumpen, Trichter, Nüsse, Tabak, Gläser, Flachs, Leder, Salz, Schmalz, Puppen, Lichter, Rettig, Rips, Raps, Schnaps, Lachs, Wachs. Und ihr anderen deutschen Sachen, tausend Dank sei euch gebracht ! Was kein Geist je konnte machen, Ei, das habet ihr ...
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Ihr denket jetzt uns blieb nur das Gedächtnis (Die Denkmalwütigen) (24.02.1840)
Ihr denket jetzt: uns blieb nur das Gedächtnis der weiland großen Taten zum Vermächtnis, und haben wir ein Denkmal nur gesetzt, ist Großes auch von uns geschehen zuletzt. Vergnügt euch nicht, daß uns die großen Ahnen an unseres Volkes Größ‘ und Tugend mahnen ! Das Große laßt uns selber stets erneu‘ n so kann uns ...
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