Politische Gedichte (chronologisch)
Unmündig seid ihr allesamt (Die unmündigen Aufgeklärten) (11.12.1842)
Dort Freie und Knechte, während wir unmündig sind, unter Vorherrschaft. (Stenzel, Fränk. Kaiser 2,559) Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit (Kant) „Unmündig seid ihr allesamt Dazu hat euch der Staat verdammt und wer einmal unmündig ist wird aufgeklärt zu keiner Frist“ Wahr mag nun wohl das eine sein das andere leuchtet ...
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Das Wasser sprach zum Eise (Die Abtrünnigen) (12.12.1842)
Das Wasser sprach zum Eise: „Kind, so bleib doch nicht so stehn! Der Weg ist weit, die Zeit verrinnt, wir müssen weiter gehn“ „Leb wohl, ich kehre nicht zurück Leb wohl! Ich bleibe hier: Beschert ward mir ein höhres Glück, jetzt bin ich mehr als ihr.“ „Komm aus dem Himmel doch geschwind!“ Sprach´s Wasser zu ...
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Zwei Strauße sind anjetzt vorhanden (Die beiden Strauße) (12.12.1842)
Zwei Strauße sind anjetzt vorhanden zwei Strauße von verschiedener Art Ein Paar wie sich´s in allen Landen noch niemals hat geoffenbart Man muß sie hören, muß sie sehen und mancher wird davon entzückt und mancher kann nicht mehr genesen er wird halb närrisch und verrückt Und wenn der eine musiciret spazieren wir ins Himmelshaus und ...
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Was mir mein Sohn doch Kummer macht (Der alte Offizier und sein Sohn) (12.03.1843)
Was mir mein Sohn doch Kummer macht ! Er ist, das hätt ich nie gedacht ein Demagog geworden. Er wird nun avanciern nicht mehr, er kriegt, bei Gott und meiner Ehr ! nicht einen einzigen Orden. Er liest verbotene Schriften nur, verspottet jegliche Zensur, schimpft uns Aristokraten, Er spricht vom wahren, freien Wort, er räsoniert ...
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Der erste April (01.04.1843)
Wie wir als Knaben uns doch neckten! Wie wir voll Schelmenstücke steckten! Ich mach´s noch heute nicht bekannt, Wonach ich einstmals ward gesandt, Ich schweige still, Sonst hört´ ich heute noch: April, April! Man schickt den dummen Narren wie man will. Nach ungebrannter Asche gingen, Nach Mückenfett und selteneren Dingen wir ernsthaft in des Krämers ...
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Trutznachtigall (10.04.1843)
O der alte böse Winter hat uns Eis und Schnee gebracht, Finstre Tage, lange Nächte und das Leben stumm gemacht. Doch der Frühling ist gekommen, jagt zum Teufel die Zensur, und die Vögel singen wieder frei im Wald und auf der Flur Könnt es so doch ewig währen ! Möchte es ewig Frühling sein ! ...
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Der Polizeiliche Gegenbeweis (17.04.1843)
Eine wahre Geschichte Die Still auf unseren Straßen ist doch bewunderswerth ! Hier geht ein Mensch doch sicher, und scheu wird nie ein Pferd Das frühere Hundegebelle ist jetzo abgestellt, und alles ist verboten, was einem nicht gefällt Rings Aufsicht, gute Ordnung und nirgend Schererei – ich finde ganz vortrefflich doch unsere Polizei Es kann ...
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Flora Germanica (25.04.1843)
Es grünt und blüht im Vaterlande zum Heil und Segen jedem Stande: Denn jedem Deutschen bringt fürwahr der Frühling eine Gabe dar Der Frühling kommt uns zu belohnen mit Köniskerzen, Kaiserkronen, mit Pfaffenhütlein, Rittersporn, .mit Bauernsenf und Edelkorn. Doch läßt er uns am meisten schauen in allen Wäldern, allen Auen, Daß Gott erbarm! Jahraus jahrein ...
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Ich geh auf den sonnigen Hügel (Frühlingslied eines Verbannten) (28.04.1843)
Ich geh auf den sonnigen Hügel und schau in die grüne Welt. Es hat sich in Freud´ und Hoffnung gekleidet der Wald und das Feld. Ich steh´ auf dem sonnigen Hügel und schau in die Ferne hinein: O könnt´ ich bei meinen Lieben, dort hinter den Wäldern doch sein! O könnt ich die Tage der ...
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Der Frühling ist gekommen (14.05.1843)
Der Frühling ist gekommen Es grünet Wald und Feld – Frisch auf, mein Sang, verkünd´ es Der ganzen deutschen Welt Zerspreng´ des Schlafes Bande Drin jetzt noch alles ruht, Und weck´ in allen Herzen Des Frühlings Lust und Muth! Der Frühling ist gekommen, Es grünet Wald und Feld – Frisch auf, mein Sang, verkünd´ es ...
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