Politische Gedichte (chronologisch)
Wir haben´s geschworen (Nunquam retrorsum) (28.08.1841)
Wir haben´s geschworen nie tut es uns leid: Geht alles auch verloren wir halten unseren Eid. Und ist sie vernichtet die Konstitution, ein Gott im Himmel richtet hoch überm Königsthron Wir haben´ s geschworen nie tut es uns leid: Geht alles auch verloren wir halten unseren Eid wir stehen wie die Eichen trotz Wetter und ...
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Seid mir gegrüßt (An die deutschen Frauen) (14.09.1841)
Seid mir gegrüßt, ihr deutschen Frauen Der schönern Zukunft Morgenrot! Wem soll vertrau´n, auf wen soll bauen Das Vaterland in seiner Not? Ihr kennt noch frohe deutsche Weise Noch deutsche Zucht und Sittsamkeit Euch blieb in eurem stillen Kreise Noch Frohsinn und Zufriedenheit Ihr tragt noch nicht die bunten Bänder Die man dem Staatsverdienste weiht ...
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Ja immer Friede mit dem Guten (Gebet) (08.11.1841)
Ja, immer Friede mit dem Guten und mit den Bösen immer Krieg ! Herr, führ uns in der Hölle Gluten, nur immer führ uns, Herr, zum Sieg ! Laß Recht und Wahrheit nicht verderben und fallen durch der Feinde Hand, Laß lieber uns im Kampfe sterben und rette du das Vaterland 8. November 1841 Melodie: ...
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Philister über dir, Simson (12.11.1841)
Die einst mich froh willkommen hießen, die sehn mich ernst und schweigend an: Was mag sie wohl an mir verdrießen ? Bin ich nicht mehr derselbe Mann ? Bin ich im Hassen und im Lieben, bin ich dem Vaterlande nicht, bin ich nicht allem treu geblieben, was nur für Recht und Wahrheit spricht ? Still, ...
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So schlaf in Ruh (Wiegenlied 1841) (29.11.1841)
So schlaf in Ruh´, mein Söhnlein du! Dein Vaters sprach ein freies Wort, da führten ihn die Schergen fort in einen Kerker weit von hier, weit weit weg von mir, weit weg von Dir. So schlaf in Ruh´, mein Söhnlein du! Dein Vater leidet Schmach und Not, dein Vater ist lebendig tot, und seine Freunde ...
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Wenn du erzählest deutsche Geschichte (Tod und Leben) (01.12.1841)
Du sollst so dünn gefoltert werde, daß die Sonne durch dich scheint. (Grimms Rechtsaltertümer 95) Wenn du erzählest, Deutsche Geschichte Hexenprozesse, Hexengerichte segne ich unsere Zeit wo man weit und breit keine deutsche Hexe kennt keine foltert und verbrennt Die Menschen waren früher dumm und schlechter doch wir sind aufgeklärt und viel gerechter Wenn du ...
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Goethescher Farbenwechsel (15.12.1841)
Der Goethe war fürs Vaterland und deutsche Freiheit einst entbrannt: Er schrieb den Egmont, Götz und Faust, daß manchen Fürsten jetzt noch graust. Doch Herr von Goethe ward er bald, für Vaterland und Freiheit kalt; Ei, wie es wunderlich doch geht! Der Goethe ward ein Hofpoet. Der Goethe lobte Hutten sehr, bewies ihm eine große ...
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Ihr Dichter wollt ihr Lieder singen (Gradus at Parnassum) (13.01.1842)
Mancher kommt zu großem Unglück durch sein eigenes Maul. (Sprüche Salomonis, 16, 26.) Ihr Dichter, wollt ihr Lieder singen, Vivallerallerallera ! So denket stets vor allen Dingen, Vivallerallerallera ! In eures Geistes Trunkenheit, daß ihr auch Untertanen seid. Vivallerallerallera ! Und hat der Himmel euch hienieden Vivallerallerallera ! Nun gar ein Staatsamt noch beschieden, Vivallerallerallera ...
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Laßt uns unseren Geist versenken (Sum ergo cogito) (18.01.1842)
Der Deutsche reflektiert über alles, sieht alles aus der Vogelperspektive und ist darum nie in der Mitte der Sache. Der Deutsche hat alles und ist nichts. (Börne, Gesammelte Werke, 1.16.) Laßt uns unseren Geist versenken in des Wissens tiefes Meer! Laßt uns denken, immer denken ! Ei, das ziert den Deutschen sehr. Und wenn man ...
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Was kann aus Rußland kommen (Ewige Grenzsperre) (17.02.1842)
Was kann aus Rußland kommen in unserem Nutz und Frommen? Die russische Kultur, die paßt für Rußland nur. Da wachsen zu viel Ruten, und Kantschu, Peitschen, Knuten; bei meiner Seel´ und Haut! Schlecht schmeckt solch ein Kraut. Was kann uns Rußland fruchten mit seinem Talg und Juchten? Die Lichter stinken sehr, die Juchten noch vielmehr. ...
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