Lohnschreiber, literarische Lumpe und Wegelagerer

Am 11. Oktober besucht er seine Italienbekanntschaft Fahne auf Schloß Roland in Düsseldorf. Er war dort schon länger eingeladen und genoß den Aufenthalt sehr. Es gab unter anderem eine Bibliothek dort. Hoffmann überarbeitet noch einmal die „Diavolini“ und trifft sich mit Künstlern in Düsseldorf. Vor allem bewundert er Karl Lessing , dem zu Ehren Ende Oktober ein großes Festmahl stattfand, auf dem Hoffmann ein Lied auf ihn vortrug.

Hoffmann verhält sich , wenn man seinen Lebenserinnerungen trauen kann, so ruhig und unauffällig wie möglich. Trotzdem steht am 29.Oktober im „Rheinischen Beobachter“ folgender Satz:

„Hoffmann von Fallersleben weilt fortwährend bei einem in der Nähe wohnenden Gutsbesitzer, von wo aus er bei den Freunden desselben die Runde macht, und ihm zu Ehren fast täglich Feste stattfinden, zu denen aus der Stadt Gesinnungsgenossen geladen werden.“

Sein Gastgeber Fahne, der darüber empört war, „erließ in der Kölner Zeitung Nr. 311 einen langen Rechenschaftsbericht über mein Tun und Treiben. Seit Jahr und Tag waren viel ärgere Artikel gegen mich losgelassen. Ich fühlte mich nie veranlaßt, dawider aufzutreten. Gegen alle Schmäh- und Schandartikel der armseligen Lohnschreiber, literarische Lumpe und Wegelagerer in ihrem sicheren Versteck – niemand wagte es sich je zu nennen! – hatte ich nur den schönen Wahlspruch Georg von Frundbergs bei der Hand: Viel Feind, viel Ehr‘ ! Eins nur betrübte mich ! Die völlige Verdorbenheit der Tagespresse. Blätter, welche für freisinnig gelten wollten (z.B. die Triersche Zeitung !), und heute meines Lobes und Ruhmes überströmten, schütteten morgen das Füllhorn ihrer Gemeinheiten und Niederträchtigkeiten über mich aus.!“