Liebesgedichte (chronologisch)
Zwischen Blumen schlaf ich (22.08.1835)
Zwischen Blumen schlaf ich, bei des Baches Und der Vögel süßem Kosen Unterm Schirme des Holunderdaches Und im Dufte frischer Rosen Laßt mich schlafen, träumen, bis ich werde Meiner Liebe Glück erwerben Nur dem Liebenden gehört die Erde Ohne Liebe will ich sterben Blüten beben in dem Spiel der Winde Und dem Sang der Nachtigallen, ...
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Am Glanze deines Angesichtes (20.08.1836)
Am Glanze deines Angesichtes Ward meiner Sehnsucht Mond erhellt. Am milden Strahle deines Lichtes Erblühte meine innre Welt. Du bist zur Sonne mir geworden, Die immer scheint und freundlich lacht, Die wie die Sonn im hohen Norden Auch scheint in später Mitternacht. 1836
Das ist der Liebe Zauberei (20.08.1836)
Das ist der Liebe Zauberei Und wunderliches Abenteuer: Dein Herz ist noch von Liebe frei Und meins steht lichterloh in Feuer
Dein Aug ist nur ein Edelstein (20.08.1836)
Dein Aug ist nur ein Edelstein Aus deines Herzens Schacht O glücklich, wem ein solcher Schein Aus solchem Herzen lacht
Du bist die Sonne die nicht untergeht (20.08.1836)
Du bist die Sonne, die nicht untergeht Du bist der Mond, der stets am Himmel steht Du bist der Stern, der, wenn die andern dunkeln Noch überstrahlt den Tag mit seinem Funkeln Du bist das sonnenlose Morgenrot Ein heitrer Tag, den keine Nacht bedroht Der Freud und Hoffnung Widerschein auf Erden Das bist du mir, ...
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Ich will von dir was keine Zeit zerstöret (21.08.1836)
Ich will von dir, was keine Zeit zerstöret Nur Schönheit, die das Herz verleiht Ich will von dir, was nie der Welt gehöret Die engelreine Kindlichkeit Das sind des Himmels allerbeste Gaben Das ist des Lebens schönste Zier Hat dich die Welt, so kann ich dich nicht haben Lebst du der Welt, so stirbst du ...
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Nicht mit Rosen und Violen (21.08.1836)
Nicht mit Rosen und Violen Will ich schmücken dir das Haar Güldne Sterne will ich holen Von des Himmels Hochaltar Nennt es immer ein Verbrechen Und ein gottvergessen Lied Ja, ich wag es auszusprechen, Was mir Gott im Traume riet Und die güldnen Sterne pflück ich Wie die Blumen auf der Flur Und mit solchen ...
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Nur die Liebe kann gewähren (22.08.1836)
Nur die Liebe kann gewähren Was die Welt verweigert hat Und du kannst und mußt entbehren Und verzichten früh und spat Nur die Liebe hat noch Kränze Für dein stilles redlich Mühn Pflanzt an deiner Wünsche Grenze Maienbäume hoffnungsgrün. Und was willst du weiter haben? Lieb erfüllt ja wunderbar Mit dem Reichtum ihrer Gaben Dir ...
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Sind uns die lichten Stern ein Schleier nicht (22.08.1836)
Sind uns die lichten Stern ein Schleier nicht Der uns verhüllet Gottes Angesicht? So ist dein Aug ein Schleier nur Vor deiner Seele Frühlingsflur
Stört mich nicht in meinen Träumen (22.08.1836)
Stört mich nicht in meinen Träumen Laßt mich, wie ich will, genießen Laßt mich ruhen, laßt mich lauschen Und im Schaun die Zeit verbringen! Laßt mich unter Blütenbäumen Sehen, wie die Quellen fließen, Hören, wie die Blätter rauschen Und die Vögel lieblich singen! Sagt, was soll ich sonst beginnen? Sagt, was soll ich mehr gewinnen? ...
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