Johanna Kapp

In seinen Lebenserinnerungen umschreibt Hoffmann seine Liebe zu Johanna Kapp mit „mein Heidelberger Frühling“. Vorsichtig erwähnt er den Namen und ihr verworrenes Schicksal. Er hatte sich in die Tochter des Heidelberger Philosophie-Professors Christian Kapp verliebt. Sie wurde viele Monate der Mittelpunkt seines Dichtens und Denkens – seine „Johanna-Lieder“ beweisen es.

1825 geboren, hochgewachsen, mit dunklen Augen und Haaren, besaß sie sprühendes Temperament und reiche Bildung. Eine attraktive Persönlichkeit, die gerade auf geistig hochstehende Männer eine faszinierende Macht ausübte, der sie sich wohl bewußt war.

Auch der Schweizer Dichter Gottfried Keller brachte der Heidelbergerin eine tiefe Neigung entgegen. Sie empfand ehrliche Freundschaft für beide Männer und genoß den Umgang mit ihnen, wies aber beide zurück.Sie ihrerseits hatte mit verzehrender Leidenschaft ihr Herz an den Philosophen Ludwig Feuerbach gehängt, der aber verheiratet war und seine Familie nicht verlassen konnte. Sie wurde schwermütig.