Ich saß in einer alten Schenke,
verräuchert waren Tisch und Bänke,
kaum sah man Ohren, Aug und Nase,
ein jeder saß vor seinem Glase.
Und als sie so im Zwielichtscheine,
still saßen da bei ihrem Weine,
da ward es Zwielicht auch in ihnen,
daß sie sich selber hell erschienen.
Die Augen funkelten wie Blitze,
sie rückten schnell von ihrem Sitze,
sie wurden laut und immer lauter,
vertrauter dann und noch vertrauter
Wie sie aus voller Kehle sangen !
und wie die Gläser hell erklangen !
„Gesegnet sei die gute Stunde!“
So scholl es laut aus jedem Munde.
Dem König Heil ! Heil seinen Fahnen !
Heil seinen guten Untertanen !
Heil seinen treuen, braven Knechten ,
die für ihn sterben, für ihn fechten.
Da gab es Witze, Scherze, Schwänke,
lebendig ward die ganze Schenke;
sie wurden toll und immer toller,
die Flaschen leer, die Köpfe voller.
Der eine fiel, der andere schwankte,
der eine sank, der andere wankte,
und hob sich einer auch mal wieder,
so fiel er mit den anderen nieder.
Und Wirt und Gäste, Tisch und Bänke,
und Flaschen, Gläser, Scherz und Schwänke,
wie lag´s beisammen da so traulich
und wie gemütlich und erbaulich !
Und als sie so im Zwielichtscheine,
still lagen da bei ihrem Weine,
da ward es Zwielicht auch in ihnen,
daß sie sich selber hell erschienen.