Ich bleib in meinem Vaterlande

Ich bleib´ in meinem Vaterlande
sein Los soll auch das meine sein
sein Leid und seine Schmach und Schande
sowie sein Ruhm und Glück ist mein
In meinem Vaterlande will ich bleiben
und keine Macht der Welt soll mich vertreiben

Ich bleib´ in meinem Vaterlande
nur ihm gehört mein ganzes Herz
ihm bleib´ ich bis zum Grabesrande
treu in der Freude, treu im Schmerz
Für seine Liebe alles hinzugeben
ist nichts zu teuer mir, und wär´s das Leben.

Ich bleib´ in meinem Vaterlande
das ist mein Recht, das meine Pflicht.
Ich fürchte Ketten nicht noch Bande,
nicht ob mein Herz im Kerker bricht.
Ja sterbend will ich jenen Trost noch haben:
im Vaterlande müßt ihr mich begraben.

Text: Hoffmann von Fallersleben , 25.8.1852
Geschrieben nach einer polizeilichen Durchsuchung und Ausweisung aus Trier im August 1852