Heugabel und Besenstil
die wollten sich vermählen;
Da gab´s im ganzen Land gar viel
und mancherlei zu erzählen.
Was ist das für ein Paar !
Wie die zusammen passen !
Er ist zu Haus das ganze Jahr,
sie draußen auf Wegen und Gassen.
Er denkt an Stub und Flur,
und sie an Ochsen und Pferde;
sie strebet nach dem Hohen nur,
und er bleibt auf der Erde.
Bei Frühlingssonnenschein
will sie ihr Amt nur führen;
Er aber muß Jahr aus Jahr ein,
er muß sich immer rühren.
Doch als die Trauung war,
da wurden die Mäuler stille;
Heugabel und Besenstil blieben ein Paar,
ja nun, es war ihr Wille.
Heißa ! Das ganze Land
war zur Hochzeit geladen,
verwandt, bekannt und unbekannt,
Die Krummen, die Schiefen, die Graden.
Da tanzten munter und frisch
die Schemel, die Hütchen, die Bänke,
Die Kanne, die Mulden, die Stühl und die Tisch
und Kisten und Kasten und Schränke.
Heißa ! Nun wurden sie
poetisch über die Maßen,
daß sie vor lauter Poesie
Stand, Rang und Würde vergaßen:
Die Liebe macht uns gleich,
Frau Besenstil, Herr Gabel !
Der Will ist unser Himmelreich –
und das ist keine Fabel.