Im März des Jahres entschloß sich Hoffmann, von Bonn aus zu seiner Familie nach Fallersleben zu wandern.Mit leichtem Gepäck und voller Übermut machte er sich zusammen mit Wilhelm Hengstenberg auf den Weg. Man sah ihnen an, daß sie Studenten auf Wanderschaft waren: Schirmmütze, Halstuch, deutscher Rock, ein mächtiger Ziegenhainer, eine kurze Pfeife mit schwarz-rot-goldenen Quasten und ein auf die Brust herabhängender Tabaksbeutel.Fröhlich gelangten sie nach Wetter an der Ruhr – der Heimat Wilhelm Hengstenbergs – und von dort auf das benachbarte Gut „Haus Hove“. Die Dame des Hauses, Henriette von Schwachenberg, empfing die beiden Freunde sehr freundlich. Sie hatte nach einer Ehescheidung ihren Mädchennamen wieder angenommen und lebte nun mit den 2 kleinen Kindern bei ihrem verwitweten Vater.
In einem Brief an Hoffmann schreibt sie: „Wir Weiber sind wahrlich nicht zu beneiden! Unser Glück ist schon groß, – wenn wir nicht unglücklich sind.“Hoffmann begann die um 5 Jahre ältere Frau ernsthaft zu lieben. Er umwarb sie aufrichtig, stieß aber auf vorsichtige Zurückhaltung. Sie empfand große Zuneigung zu dem jungen Mann, konnte sich jedoch äußeren Zwängen und ihren negativen Erfahrungen nicht entziehen. Enttäuscht zog sich Hoffmann zurück.
1842 hatte Henriette, die wieder heiratete aber auch weiterhin Hoffmanns Leben und Wirken interessiert verfolgt hatte, von der Absetzung als Professor der Universität und von der Ausweisung aus Breslau erfahren. Sie schrieb ihm sofort und bot ihm – auch finanzielle – Unterstützung an. 1844 trafen sich beide in Bad Soden. Dabei lernte Hoffmann auch den 2. Gemahl Henriettes, den Juristen Gustav Foerster, kennen. Ein Jahr später, im Dezember 1845, stirbt sie. Zurück blieb eine dauerhafte Freundschaft zwischen Foerster und Hoffmann von Fallersleben.