Im Maien im Maien

Im Maien, im Maien, da ist es so schön, Da blüht es im Tal, und da grünt´s auf den Höh´n; Es singen die Vögel in jubelnder Lust, Was lebet, das ist sich des Lebens bewußt. Im Maien, im Maien, o liebliche Zeit! Der Frühling hat alles mit Blüten beschneit, Er bringet die Hoffnung in jegliches … =>

Rätsel: Die drei Jungfrauen

Es war wohl um die Dämmerzeit, Da hört´ ich großes Herzeleid. Drei Jungfrau´n standen fern an der See, Und klagten sich einander ihr Weh. Die erste sprach zu den ändern zwei´n; Ach, möcht´ es ewig Tag doch sein! Die andre drauf entgegnete: Nein! Gott möge mir immer Nacht verleihn! Die dritte dann wehmütig begann: Ach, … =>

Tröste Dich in Deinem Leid (Idas Tod)

Tröste Dich in Deinem Leid, Das Dir Gott beschieden! Ist doch nur Vergänglichkeit Unser Los hienieden Eh´ das Leben oft beginnt, Ist es schon vergangen; Mitten in dem Leben sind Wir vom Tod umfangen. Arm und Reich, und Alt und Jung, Was sich liebt´ und freute, Hoffnung, Freud´, Erinnerung Wird des Todes Beute. Tröste Dich, … =>

Neues Jahr Neues Jahr

Neues Jahr neues Jahr sei uns, was das alte war rat´ uns allen, wehr´und warn´ uns mahn uns väterlich und lehr uns hut und ehrenwert zu sein Neues Jahr! Neues Jahr! schirm und schütz uns vor Gefahr laß für´s Vaterland uns jeden stets der Wahrheit Stimme reden in der Hütt´ und vor dem Thron Neues … =>

Bibliothekar auf Corvey

Als der Großherzog von Sachsen-Weimar die Finanzierung von Hoffmanns und Oskar Schades „Weimarischen Jahrbüchern für deutsche Sprache, Literatur und Kunst“ einstellte, mußte sich Hoffmann – nun schon 62 Jahre alt – abermals um eine neue Tätigkeit bemühen. Durch Vermittlung seines Freundes Franz List und der Prinzessin Marie von Sayn-Wittgenstein, die in Weimar eine gute Freundin … =>

Der schönste Wunsch

Der schönste Wunsch auf diesem Erdenrund, Den ich dem Himmel schon so oft tat kund Und den ich täglich heg´ im Herzensgrund Ihn kündet heute Dir der Mund: Sei heiter und Sei bald gesund! Zum 11 April 1860 in Weimar Zum Geburtstage seiner Frau Ida

Frieda Lipperheide und Bertha Fischer

Nach dem Tod Idas ist Hoffmann verzweifelt. Um die Erziehung seines kleinen Sohnes Franz kümmert sich seine Schwägerin Alwine zum Berge. Nur langsam schöpft er neuen Mut. An alten Freundschaften hält er fest und neue werden geknüpft.Zu den Lichtblicken an Frauenbekanntschaften zählt die Ehefrau seines Berliner Verlegers Lipperheide – Frieda Lipperheide. Sie leitet als Redakteurin … =>

Nun wird so braun und falbe (Im Herbste)

Nun wird so braun und falbe Das schöne Sommerlaub; Schon rauscht es von den Bäumen Und ist der Winde Raub. Bald fällt durch kahle Reiser Der kalte Schnee herab; Der Wald ist öd´ und traurig, Die Erde wie ein Grab. Schon sind mit dürrem Laube Die Pfad´ im Wald bestreut, Als sollten wir nicht wandeln, … =>

Das ist ein reicher Segen (Obstlese)

Das ist ein reicher Segen In Gärten und an Wegen! Die Bäume brechen fast. Wie voll doch alles hanget! Wie lieblich schwebt und pranget Der Äpfel goldne Last Jetzt auf den Baum gestiegen! Laßt uns die Zweige biegen, Daß jedes pflücken kann! Wie hoch die Äpfel hangen, Wir holen sie mit Stangen Und Haken all´ … =>

Früh am Tage laßt uns gehn (Nußlese)

Früh am Tage laßt uns gehn, Früh am Tage nach dem Hage, Wo die Haselbüsche stehn! Nüss´ im Laube finden wir, Nüss´ im Laube, schlecht´ und taube, Gut´ und volle, dort und hier. Endlich schütteln, wie es Brauch, Endlich schütteln wir mit Knütteln Und mit Haken jeden Strauch. Heute, heute drum hinaus! Heute, heute! Reiche … =>