Erste Erfolge

Das Schicksal meint es gut mit ihm, er findet ein altes bisher unbekanntes Amsterdamer Liederbuch und nimmt es ins eine Sammlung auf, bald darauf, am 8. Januar 1821 entdeckt er in einem Buchdeckel in der Universitätsbücherei Bruchstücke eines alten deutschen Gedichtes, den Otfried. Hierbei kam ihm zugute, daß mittelalterliche Bibliothekare für sie wertlose Pergamentbögen an Buchbinder übergeben haben, die diese dann für Einbände benutzten, was nicht so selten vorkam.

Sofort veröffentlicht er diesen Fund Mitte April 1821 unter dem Titel “ Bruchstücke vom Otfried nebst anderen deutschen Sprachdenkmälern “ unter dem Namen Hoffmann von Fallersleben. Einen Monat zuvor hatte er den Gedichtband “ Lieder und Romanzen „, erschienen im Bachem-Verlag, zu Köln herausgegeben, und das war das erste Mal, daß er diesen „Künstlernamen“ benutzte.

Seine Entdeckung war nicht weniger als eine Handschrift des ältesten bekannten deutschen Dichters. Und Hoffmann sammelte und sammelte, noch 1821 machte er eine erste Reise in die Niederlande, die er von seinem Honorar für das Kommersbuch finanzierte, auf der Suche nach Sprachdenkmälern. Er sammelte rund um Fallersleben, wenn er seine Mutter besuchte, die über sein studentisches Aussehen entsetzt war, er sammelte Sprüche und Lieder in Mundart, seine Freunde hielt er dazu an, ihm von ihren Heimatbesuchen Texte mitzubringen, was sie auch taten. Es ging ihm um nicht weniger als den „noch immer poetischen Zusammenhang aller germanischen Völker zu beweisen.“