Die Sonne sank, der Abend naht,
Und stiller wird´s auf Straß´ und Pfad,
Und süßer Friede, Ruh´ und Rast
Folgt auf des Tages Sorg´ und Last.
Es schweigt der Wald, es schweigt das Tal:
Die Vögel schlafen allzumal,
Sogar die Blume nicket ein
Und schlummert bis zum Tag hinein.
Schon rieselt nieder kühler Tau
Auf Halm und Blatt in Feld und Au,
Im Laube spielet frische Luft,
Und Blut´ und Blume spendet Duft.
Der Abendstern mit güldnem Schein
Blickt in die stille Welt hinein,
Als rief er jedem Herzen zu:
Sei still, sei still, und schlaf auch du!
Hoffmann von Fallersleben (1854)
Musik: anonym – Volksweise – auch vertont von Gerrit Jan van Eijken (1832-1879) , und Karl Heinrich Carsten Reinecke (1824-1910)