Biographie (chronologisch)

Am 28. Oktober 1848 heiratet Hoffmann seine Nichte Ida vom Berge, auch die Hochzeit bleibt nicht frei von den politischen Umständen: „Pastor Adolf Klügel hielt die Traurede. Er hatte zum Text genommen Ruth 1, 16: „Wo du hingehst, da will auch ich hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, ... =>

Leb wohl, du Land der guten Herzen ! Du Wiege deutscher Gastlichkeit ! Du hießest freundlich mich willkommen in jener trüben, bangen Zeit. Verfolgt im ganzen deutschen Reiche, aus meiner Heimat gar verbannt, fand ich in dir, was ich verloren, fand ich in dir mein Vaterland. Frei wie in deinen Saatgefilden der Vogel lebt, so ... =>

„Und was ich sang, es ist erfüllt“, dachte sich Hoffmann, die Freiheit ist schon errungen. In diesem Bewußtsein sitzt er also seelenruhig in der Berliner Bibliothek, kein Gedanke an die Reaktion! Da wird am 8. November sein Freund Robert Blum, der als Delegierter für die Nationalversammlung nach Wien geschickt wurde, vom Militär standrechtlich erschossen. „9. ... =>

Am 12.11.1848, Berlin, an Rudolf Müller in Holdorf in Mecklenburg : Lieber Rudolf ! Noch ist Berlin ruhig. Ich komme soeben aus der National-Versammlung, die jetzt im Schützenhause in der in der kleinen Königstraße seit 2 Uhr tagt. Nachdem das Protokoll verlesen war, ging der Präsident über auf die Adressen und Petitionen. Alle würden der ... =>

„Im neuen Jahre (1849) war meine wehmütige Stimmung eine nachhaltige, denn unsere Zustände wurden täglich trostloser. Obschon ich wenig Hoffnung mir machte, dass meine Ausweisung aus Berlin zurückgenommen würde, so schien es mir doch Pflicht, Alles dafür zu versuchen. “ Am 3. Januar schrieb Hoffmann das Lied „Michels Abendlied im Belagerungszustande“: Da schlug voll Freud ... =>

21. Januar. Hoffmann in Holdorf, einsam, Winter, Kälte, Stürme, niemand dem er sich mitteilen kann, zitiert Ovid, den er später als Schweinepoeten bezeichnet und schreibt seiner Braut Ida: „Ich bin durchaus nicht niedergeschlagen durch den Umschwung, den auf einmal die politische Entwicklung genommen hat. Die Idee der Freiheit wird trotz aller Reaktion doch zur Verwirklichung ... =>

Mit Ida unterhielt ich einen lebhaften Briefwechsel. Ich hatte ihr meinen Wunsch öfter schon mündlich ausgesprochen, sie möchte sich doch jetzt auch mit der Theorie der Musik beschäftigen, damit sie befähigt würde, selbst componieren zu können, auch empfahl ich ihr das Studium der Volksweisen. Am letzten Januar schrieb ich ihr einen langen Brief und schloß: ... =>

Ida war durch meine Briefe in Verlegenheit gekommen und wußte nicht was sie darauf antworten sollte. Sie wendete sich deshalb an ihre ältere Schwester Alwine und diese schrieb ihr am 9. Februar: „Daß Du Onkels Briefe mitgeschickt hast, hast Du sehr gut gemacht, und wenn er es wüßte, würde er gewiß nichts dagegen haben, daß ... =>

Ueberall wohin ich kam nichts als Politik und wieder Politik. Obschon noch Mancher in Hoffnungen auf eine schöne Entwicklung unserer traurigen Verwickelungen schwelgte, so konnte ich es doch nicht, ich war längst enttäuscht und sprach meine Verstimmung unverholen aus. Wie ich schon voriges Jahr “ Zwölf Zeitlieder “ hier bei F.M. Meinecke hatte drucken lassen, ... =>

Ich mußte jetzt wegen meines Wartegeldes nach Potsdam. Justizrath Pfeiffer in Berlin besorgte es mir. Dann zog es mich wieder nach Braunschweig. Ich miethete mir eine Wohnung bei einem Bekannten und wartete auf besseres Wetter. Auf einige Tage besuchte ich dann meine Heimat und meinen Freund Grete in dem benachbarten Vorsfelde , und fand mich ... =>