Karl Milde hatte ihn zu sich nach Breslau eingeladen, wohin Hoffmann am 10. November über Mainz, Frankfurt, Schulpforta, Leipzig, Dresden und Eichberg im schlesischen Gebirge reiste. Von Dresden aus sendete er die „Salonlieder“ an das „Literarische Comptoir“, und am 26. November kam er in Breslau an. Er wird freundlich empfangen und bewohnt sein „altes Zimmer“ mit seinen Büchern. Alte Freunde und Bekannte meiden ihn zwar nicht, suchen aber nicht seine Nähe, niemand machte ihm einen Gegenbesuch. Interessanterweise sind es eher aristokratische Kreise, die ihm Aufmerksamkeit entgegenbringen.
Er zieht sich zurück und arbeitet, ab und an trifft er seinen alten Freund Resch. Außerdem dichtet er wieder neue Kinderlieder, erneut vertont von Ernst Richter. Auch wenn Hoffmann einen politischen Bezug seiner Kinderlieder verneint, so findet man doch manche Anspielung, z. B. auf den Adel. Außerdem finden sich in späteren Gedichtausgaben einige Texte, die ursprünglich in den „Unpolitischen Liedern“ standen in der Rubrik „Kinderlieder“, und nicht immer ist die Grenze eindeutig zu ziehen. Deutliche gesellschaftliche Anspielungen finden sich zum Beispiel in der Gänsekantate:
Was reden wir Gänse für eine Sprache doch ?
Gi ga gack !
Wir könnten Professoren sein
wir reden Griechisch und Latein:
Gi ga gack !
Ist unser Schnick und Schnack.
Und selbstverständlich wird den Gänsen am vorbestimmten Tag das Genick gebrochen. Im gleichen Monat entsteht auch sein wohl bekanntestes Kinderlied, in einer Zeit, da das Verhältnis zwischen ihm und seinem Gastgeber Karl Milde völlig abgekühlt war, man ließ ihn in Ruhe und frei über seine Zeit verfügen, Abends war er nie zu Hause und aß auch Mittags nicht selten auswärts. Wie ein Fremder wird er sich vorgekommen sein, der Hoffmann. „Ein Männlein steht im Walde ganz still und stumm“ ( Dezember 1843)
Doch das Verhältnis zwischen ihm und Milde ist deutlich abgekühlt, Hoffmann braucht bald schon einen Ortswechsel. Mit dem Grafen Reichenbach, bei dem er schon das letzte Neujahrsfest verbracht hat, fährt er hinaus nach Waltdorf bei Neiße, wo sie in bester Stimmung den Silvesterabend verbringen.