Ein politisch Lied ein garstig Lied

Ein politisch Lied, ein garstig Lied, so dachten die Dichter mit Goethen und glaubten, sie hätten genug getan, könnten sie girren und flöten ! Von Nachtigallen, von Lieb und Wein, von blauen Bergesfernen von Rosenduft und Lilienschein, von Sonne, Mond und Sternen doch anders dachte das Vaterland, das will von der Dichterinnung keinen verbrauchten Leiertand, … =>

Jüngst kam ein König (Himmlisches Abenteuer)

Jüngst kam ein König vor das Himmelstor und schien in voller Zuversicht zu hoffen, wenn eine Majestät nur kommt davor, so steh´ ihr gleich der ganze Himmel offen. Der König hört St. Peters Wort: Du darfst hier keine Hoffnung fassen! Bleib draußen stehn nur immerfort, du wirst fürwahr nie eingelassen. Darauf erscheint ein deutscher Jesuit … =>

O des Schicksals böse Tücke (Stammbaum)

O des Schicksals böse Tücke, o das böse Spiel der Zeit! Einst wohl saßen wir im Glücke, jetzo sitzen wir im leid. Nur der Anblick meiner Felder, meiner Wiesen ist noch mein; längst verkauft sind meine Wälder, nur ein Baum blieb mir allein. Wenn ich diesen Baum umklammre, heg ich Hoffnung, schöpf ich Mut; wenn ich … =>

Als die Diplomaten tranken (Jusqu´ á la mer)

Als die Diplomaten tranken „Blücher hoch und hoch das Heer! Dem wir Freiheit jetzt verdanken und des Friedens Wiederkehr!“ Nun, da sprach der greise Krieger vor der Diplomatenschar er, der mit der Zung´ ein Sieger wie er´s mit dem Schwerte war. „Ernten mögen unsere Erben was wir säten in der Schlacht Mag die Feder nicht … =>

Wenn der Kaiser doch erstände (Im Jahr 1812)

Wenn der Kaiser doch erstände Ach! er schläft zu lange Zeit Unsere Knechtschaft hat kein Ende und kein End hat unser Leid Auf dem schönen deutschen Lande ruht der Fluch der Sklaverei – mach uns von der eigenen Schande von dem bösen Fluche frei Kaiser Friedrich, auf! Erwache! mit dem heiligen Reichspanier komm zu der … =>

Vorläufige Suspension

Die Zeitung meldet: Hoffmann von Fallersleben ist von Jena und Weimar hierher zurückgekehrt Von all dem was öffentliche Blätter über seine Entsetzung enthalten haben, bestätigt sich folgendes. Ein Rescript des Polizeipräsidenten und geh. Oberregierungsrath Heinke zu Breslau, welches Hoffmann am 27. April empfing, zeigte demselben an, dass in Folge eines Rescripts von dem Minister der … =>

Schleppt den Frühling in den Kerker

Schleppt den Frühling in den Kerker denn er ist ein Demagog weil er der gewohnten Herrschaft seines Vaters entzog Uns um unsere langen Nächte und den schönen Schlaf betrog Schleppt den Frühling in den Kerker denn er ist ein Demagog Schleppt den Frühling in den Kerker der die Welt in Aufruhr bringt Bäche rauschen, Bäume … =>

Frühlingslied an der Saale

Ich habe nicht umsonst gerungen umsonst gedichtet und gestrebt ich habe etwas mir errungen was noch den Dichter überlebt. Und wenn ich nichts behalten werde, bleibt mir der kleinen Lieder Ruhm; sonst hab ich nichts auf dieser Erde, das ist und bleibt mein Eigentum. Der Ruhm, daß ich mich niemals beuge im Kampfe für das … =>

Gespräch mit Rückert

Am 21. April reist er durch Rudolstadt und das Schwarzatal, weiter nach Koburg nach Neuses, wo er am 23. ankommt, er will Rückert besuchen. Dieser empfängt ihn und seinen Begleiter ernst, beinahe kalt. Es entwickelt sich ein Gespräch, welches Hoffmann in „Mein Leben“ wiedergibt: Gespräch mit Rückert Ich: Was gibt’s denn Neues in Berlin ? … =>

Ich kenn ein Volk im deutschen Lande

Ich kenn ein Volk im deutschen Lande, das macht von sich ein groß Geschrei, als ob auf seinem dürren Sande nur Tugend, Kunst und Weisheit sei, und nirgend wachs´ und blüh´ als dort noch freie Schrift und freies Wort Ich kenn ein Volk, das sich hienieden sehr heilig zu gebärden weiß, und Demut, Seelenruh´ und … =>