Wie sehn ich mich nach deinen Bergen wieder
nach deinem Schatten, deinem Sonnenschein!
Nach deutschen Herzen voller Sang und Lieder
nach deutscher Freud und Lust, nach deutschem Wein!
Könnt´ ich den Wolken meine Hände reichen
ich flöge windesschnell zu dir hinein;
könnt‘ ich dem Adler und dem Lichtstrahl gleichen
wie ein Gedanke wollt ich bei dir sein!
Die Fremde macht mich still und ernst und traurig
verkümmern muss mein frisches, junges Herz.
Das Leben hier, wie es ist bang und schaurig
und was es beut ist nur der Sehnsucht Schmerz.
O Vaterland, und wenn ich nichts mehr habe
begleitet treu noch diese Sehnsucht mich;
und würde selbst die Freude mir zum Grabe
gern sterb´ ich, denn ich lebte nur für dich
Text: Hoffmann von Fallersleben – 1839