Was lange währt wird gut

Mit meinem Liebchen an der Hand
ist mir die Zeit entflohen
O weh mir armen Lieutenant,
wie lange wart´ ich schon!
Bezög ich doch nur bald, ja bald
la la la la la la la la la la
Das Kapitänsgehalt!

Zehn Jahre bin ich Kandidat,
zum Warten wie verdammt.
O glücklich wer ein Liebchen hat
und kommt dann gleich ins Amt!
Ein Amt auch noch so klein, so klein,
ach wär ein Amt nur mein!

Ich bin Assessor fünfzehn Jahr
und Bräutigam zugleich,
an allem arm, wie ich es war
und nur an Hoffnung reich.
Heiraten möchte ich bald, ja bald,
doch hab ich kein Gehalt.

Geduld ist eines Christen Pflicht,
Hoffnung sein schönstes Gut.
Drum, liebe Brüder, klaget nicht,
und fasset frischen Mut!
Ja, liebe Brüder, Mut nur Mut!
Was lange währt, wird gut.

oder Die Drei Schweizer – 6. April 1844
Melodie: Was soll ich in der Fremde tun