Politische Gedichte (chronologisch)
Ein großer Teufel (Eine himmlische Ethymologie) (25.03.1841)
„Ein großer Teufel ist schon Gog, Ma-Gog ist ein viel größerer noch, was aber ist der Demagog ? Das ist der allergrößte doch.“ So sprach dereinst der Engel Mund, und das vernahm der deutsche Bund, der machte schnell den Engelsfund uns armen, armen Teufeln kund. 25. März 1841 – Unpolitische Lieder, 2.Teil Melodie: Ich bin ...
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Ich bin ein Preuße (Eine Singstimme) (15.04.1841)
15″Ich bin ein Preuße,“ singt nur einer, die andern aber brummen drein. Das klingt wahrhaftig, als ob keiner so recht ein Preuße wollte sein. O fände doch das Brummen Anhang und ließ uns solch ein Singsang kühl, das wäre schon ein guter Anfang von deutscher Einheit Vorgefühl. 15. April 1841, Berlin
Die Fürsten voller Güte (Heraldisches) (23.04.1841)
Die Fürsten voller Güt´ und Milde, was führen sie in ihrem Schilde? Gemeiniglich ein wildes Tier, ein Tier voll Raub und Mordbegier, wovon gottlob! Nichts weiß die Welt, als daß man es im Käfig hält. Doch diese Tiere könnten leben, lebendig jeden Thron umgeben – uns brächte weniger Gefahr Bär, Geier, Löwe, Greif und Aar, ...
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Stehende Heere müssen wir haben (Chinesisches Loblied) (02.05.1841)
Stehende Heere müssen wir haben, Stehende Heer´ im himmlischen Reich. Wär´ es nicht wahrlich Jammer und Schade, wenn wir nicht hätten manchmal Parade, wenn wir nicht hörten den Zapfenstreich ? Stehende Heere müssen wir haben, stehende Heer´ im himmlischen Reich Stehende Heere müssen wir haben, weil sie in Umlauf bringen das Geld: Wo die Soldaten ...
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Ihr habt gehoffet und vertraut (Häutiges) (04.05.1841)
Ihr habt gehoffet und vertraut: Im Wechsel sprießt ein Heil empor ! Ihr habt den Wechsel nun geschaut, sagt an, was sproß daraus hervor? Personen wechseln Jahr für Jahr, wie Ihr´ s in jedem Staate seht; Er selber bleibt unwandelbar, solange sein Prinzip besteht. Wer auf das Drum und Dran nur baut, der ist fürwahr ...
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Du möchtest allen alles ein (Unfruchtbar) (09.05.1841)
Du möchtest allen alles ein ! Konservativ und liberal, aristokratisch, radikal, und demagogisch auch einmal Du möchtest allen alles sein! Wärst du ein Esel oder Pferd, so wärst du überall begehrt – Maulesel sind zur Zucht nichts wert 9. Mai 1841
Der Edelmann er schenkt sich fleißig ein (10.05.1841)
So tröstet euch nun mit diesen Worten untereinander.(1.Thessalon. 4,18) Der Edelmann, er schenkt sich fleißig ein: Ich kenne nur noch diesen Gänsewein. Mein Vater weiland zahlte keine Steuer; das Korn ist wohlfeil jetzt, das Leben teuer. Doch liegt ein Trost in einer alten Sage, die hat sich fortgepflanzt in unsere Tage bei allen Armen, Müden, ...
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Wir sollen hübsch im Paradiese bleiben (Wir wollen es nicht haben) (15.05.1841)
Wir sollen hübsch im Paradiese bleiben und uns wie‘s Adam tat die Zeit vertreiben, und keine Bücher lesen, keine schreiben – wir sollen hübsch im Paradiese bleiben. Wir sollen vom Erkenntnisbaum nicht essen, uns freu´n an allem was uns zugemessen, und des Gebotes nimmermehr vergessen: Wir sollen vom Erkenntnisbaum nicht essen. Das Paradies hat uns ...
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Der Ochse brüllt (Vieh – und Virilstimmen) (20.05.1841)
Der Ochse brüllt, es grunzt das Schwein, die Schafe bläken, die Frösche schrein – Ob schön das lautet ? wird wohl keiner fragen; was läßt sich auch von Bestiensprachen sagen ? Doch brüllt kein Ochs, und es grunzt kein Schwein noch Schafe bläken, und Frösche schrein so untertänigst, jämmerlich wehmütigst als deutsche Untertanen tiefst demütigst ...
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Ein Pfaffe bin ich nie gewesen (27.05.1841)
Pfaffe bin ich nie gewesen, ihr aber sollt mich doch verstehn Ich will euch heute Messe lesen für euch zu Gott dem Herrn flehn ! Und steh ich hier auf steilem Pfade so steh ich doch in Gottes Hand Mein Meßgewand ist Gottes Gnade und die Monstranz mein Vaterland Wir sind der Leib des Herren ...
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