Naturgedichte (chronologisch)
Eine Berliner Novelle (03.12.1842)
Der Frühling kommt hernieder, der Winter muß entfliehen, und Frühling wird es wieder sogar auch in Berlin. Im milden sonnigen Wetter kann man spazieren gehen, und Kräuter und grüne Blätter im Tiergarten wieder sehen. Den Gruß des Frühlings singen die Vögel in jede Brust, und alle Welt muß ringen nach Freude und Frühlingslust. Der Eckensteher ...
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Ach, wär ich doch bald genesen (05.12.1842)
Ach, wär´ ich doch bald genesen Und dürft´ hinaus ins Feld! Es ist der Frühling gekommen: Nun freut sich alle Welt. Hell aus den Lüften erschallet Gesang und Jubelgetön. Es grünt und blühet im Tale, Es bläu´n sich die fernen Höhn. Ach, war´ ich doch bald genesen! Wie ist mir Angst und bang! Mich hält ...
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O Schmetterling sprich (06.12.1842)
O Schmetterling, sprich Was fliehest du mich? Warum doch so eilig, Jetzt fern und dann nah? – Jetzt fern und dann nah, Jetzt hier und dann da — Ich will dich nicht haschen, Ich tu dir kein Leid. Ich tu dir kein Leid: 0 bleib allezeit! Und wär´ ich ein Blümchen, So spräch´ ich zu dir, ...
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Wir Libellen (Libellentanz) (07.12.1842)
Wir Libellen hüpfen in die Kreuz und Quer auf den Quellen und den Bächen hin und her Schwirrend schweben wir dahin im Sonnenglanz: Unser Leben Ist ein einz´ger Reigentanz. Wir ernähren Uns am Strahl des Sonnenlichts Und begehren, Wünschen, hoffen weiter nichts. Mit dem Morgen Traten wir ins Leben ein; Ohne Sorgen Schlafen wir am ...
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Wo wirst du denn den Winter bleiben (07.12.1842)
Wo wirst du denn den Winter bleiben? sprach zum Spätzchen das Kätzchen. „Hier und dorten, aller Orten“, sprach gleich wieder das Spätzchen. Wo wirst du denn zu Mittag essen? Sprach zum Spätzchen das Kätzchen. „Auf den Tennen mit den Hennen“, Sprach gleich wieder das Spätzchen. Wo wirst du denn die Nachtruh halten? Sprach zum Spätzchen ...
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Du willst mich kratzen (Hund und Katze) (07.12.1842)
Du willst mich kratzen, Katze? Mich Kratzen, Katze, du? Birg, Katze, deine Tatze, Sonst, Katze, patsch ich zu! So sprach der Hund zur Katze und sah sie patzig an Mit einer süßen Fratze die Katze drauf begann: „Miau, miau, miau, miau“ die Katze drauf begann. Lieb Hündlein, mußt mir schmeicheln Und tun recht sanft und ...
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Wir bringen diesen Maien dir (Lätare) (07.12.1842)
„Wir bringen diesen Maien dir, Und dir zu Ehren singen wir. 0 lieber Frühling, sag uns an, 0 sag uns doch, wann kommst du, wann? Und als wir Kinder ihn gefragt, Da hat er´s uns auch gleich gesagt: „Ei, Kindlein, wollt Ihr artig sein, So stell´ ich mich recht zeitig ein. Dann jag´ ich allen ...
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Mauskätzchen gab ein großes Fest (09.12.1842)
Mauskätzchen gab ein großes Fest und hatte dazu geladen Bekannt´ und Verwandte von Ost und West und lauter Ihro Gnaden Miau Miau Miau Sie trieben vielerlei Possen und Scherz und füllten sich weidlich den Ranzen und weil es nun eben war im März so wolten die Kätzerlein tanzen Miau Miau Miau Doch all die gnädigen ...
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Flora Germanica (25.04.1843)
Es grünt und blüht im Vaterlande zum Heil und Segen jedem Stande: Denn jedem Deutschen bringt fürwahr der Frühling eine Gabe dar Der Frühling kommt uns zu belohnen mit Köniskerzen, Kaiserkronen, mit Pfaffenhütlein, Rittersporn, .mit Bauernsenf und Edelkorn. Doch läßt er uns am meisten schauen in allen Wäldern, allen Auen, Daß Gott erbarm! Jahraus jahrein ...
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Der Hirtenknabe (03.05.1843)
Eben wann der Morgen graut, Noch in aller Frühe Treib ich täglich auf die Alp Täglich meine Kühe. Und die Vögel singen dann Mir die schönsten Lieder, Und zur Antwort sing ich dann Ihnen freundlich wieder. Wollen meine Kühe nicht mehr zu Mittag grasen, Ruhen wir im Schatten aus auf dem kühlen Rasen. Und ich ...
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