Im Frühherbst 1846 wanderte Hoffmann durch unsere Gegend, verbrachte drei Wochen auf Haus Hove bei Wetter und traf sich dort mit Fritz Anneke (der dann 1847 Mathilde Franziska heiratete), sowie mit dem jungen Friedrich Hammacher, dem späteren Essener Industriellen, zum freisinnigen Gedankenaustausch… (Hammacher saß während der Revolution von 1848/49 zeitweilig im Gefängnis, bekam ein Berufsverbot als Jurist und schlug dann einen anderen Weg ein. So wurde er schließlich zu jenem berühmten Essener Bergbau-Industriellen, der als Nationalliberaler in den Reichstag gewählt wurde.) Hoffmanns Gastgeber war wohl nicht besonders erfreut darüber, dass kurz vor Hoffmanns Abreise noch zwei junge Radikale auf dem alten Rittergut auftauchten. Anneke und Hammacher kamen aus Münster herüber nach Wetter.
Hoffmann berichtet in seiner Autobiographie über jene Wochen auf Haus Hove. Kennst Du dieses Haus? Es liegt im Ortsteil Oberwengern, etwa 30 Minuten Fußweg von Alt-Wetter entfernt. Ein im Laufe der Jahrhunderte mehrfach, zuletzt um 1920/21, erneuertes Herrenhaus steht zum Teil auf tonnengewölbten Grundmauern des mittelalterlichen Burghauses. Ein aus Bruchsteinen errichtetes Stallgebäude („Schafstall“) des 18./19. Jahrhunderts und ein kleiner runder Wehrturm von 1616, sowie Reste der Wehrmauer stellen ebenfalls noch alte Bausubstanz dar. Hoffmann hielt sich ab 1820 wohl sieben Mal auf Haus Hove auf, in seiner frühen Zeit vor allem, weil er seinerzeit die hier lebende junge adelige Dame Henriette von Schwachenberg verehrte. Heute ist am Eingangstor der Mauer eine Hoffmann-Tafel angebracht.
Hoffmanns kurzer Bericht über den Besuch lässt darauf schließen, dass der geschasste Leutnant Fritz Anneke und der Justiz-Assessor Friedrich Hammacher ihm schon im Jahr 1847 keine Unbekannten waren (sie verkehrten übrigens in Münster im frühsozialistischen Zirkel „Westphälisches Dampfboot“ um Dr. Otto Lüning). Mathilde Franziska Anneke lernte Hoffmann erst 1947 in Köln kennen.