Alles still in süßer Ruh (Wiegenlied)

Alles still in süßer Ruh Drum, mein Kind, so schlaf auch du Draußen säuselt nur der Wind: Su su su! schlaf ein, mein Kind Schließ du deine Äugelein, Laß sie wie zwei Knospen sein! Morgen, wenn die Sonn´ erglüht Sind sie wie die Blum´ erblüht Und die Blümlein schau ich an, Und die Äuglein küß … =>

Der Sommer kommt der Frühling flieht

Der Sommer kommt, der Frühling flieht, Schon singt kein Vogel mehr sein Lied; Vor Arbeit und Geschäftigkeit Verstummt die Freude weit und breit. Des Alltags wird es keinem klar, Daß es noch neulich Frühling war, Auch sonntags denkt man kaum zurück, Nur in der Zukunft sucht man´s Glück. Ich hang´ an der Vergangenheit, An jener … =>

Reise nach Österreich – Sprachforschungen

Längere Zeit hatte Hoffmann um Erlaubnis für eine längere Studienreise nachgesucht, die Erlaubnis wurde ihm im Sommer 1827 erteilt. Er reiste nach Wien, wo er eine bedeutende Handschrift vermutete, nämlich die vollständige Handschrift des Otfried aus dem 9. Jahrhundert, von der er in Bonn ja bereits Bruchstücke gefunden und herausgegeben hatte. Otfried war ein Mönch, … =>

So schlaf in Ruh (Wiegenlied)

So schlaf in Ruh! Die Zeitlos´ und die Tulpe nickt, Auf daß der Schlaf sie auch erquickt. Die Äugelein zu! Mein Kindlein du. Nun schlaf in Ruh! Die Lämmlein sind jetzt müd´ und satt, Sie suchen ihre Lagerstatt. Der Vogel fliegt zum Dornenstrauch: „Jetzt ist es Nacht, drum schlaf ich auch.“ Die Sterne leuchten hell … =>

Der Muck und die Fliege verheiraten sich

Der Muck und die Fliege verheiraten sich Auf einer Trauerweide Im Sonnenschein ganz öffentlich Und tanzen alle beide. Und was soll sein dein Heiratsgut Und deine Morgengabe? „Ein warmes Tröpflein Menschenblut Ist meine ganze Habe.“ Und was soll sein dein Sommergemach, Wo wir uns traulich finden? „Ein frischer, blumiger, heller Bach Im Schatten breiter Linden.“ … =>

Die Sterne sind verblichen

Die Sterne sind verblichen mit ihrem güldnen Schein Bald ist die Nacht entwichen der Morgen dringt herein Noch waltet tiefes Schweigen Im Tal und überall; Auf frisch betauten Zweigen Singt nur die Nachtigall. Sie singet Preis und Ehre Dem hohen Herrn der Welt, Der überm Land und Meere Die Hand des Segens hält. Er hat … =>

Zwecklose Gesellschaft

Pfingsten 1826 machte Hoffmann Ferien und schreib einige Gedichte, die später unter dem Titel „Eintagsschönchen“ veröffentlicht wurden. Er hatte wenig Freundschaften in Breslau, das gesellschaftliche Leben spielte sich in Gesellschaften ab, in die man nicht leicht hereinkam, einige davon als Nachfolge elitärer aristokratischer Vereinigungen. Freimauer werden, wie sein Bruder Daniel , fiel ihm nicht ein. … =>

Nur Geduld bald ist es besser (Landsknechtlied)

Nur Geduld ! bald ist es besser. Nehm ich in die Hand den Pflug, wird mein Schwert ein Weidemesser, meine Pickelhaub ein Krug. Hirsch und Hasen will ich jagen, niemand soll mein Feind sonst sein. Meine Beut ein Erntewagen ! Und den zwing ich schon allein. Süßer schmeckt am eigenen Tisch mir mein Brot und … =>

Teilnahme ist die Bedingung allen besseren Lebens

Was hab‘ ich von allem Leben, wenn ich’s nur eine schöne Vergangenheit nennen darf ! Mir fehlt gar vieles – Teilnahme ist die Bedingung allen besseren Lebens, sein Anfang und Fortgang; und nur dies bessere Leben, man mag es sonst nennen wie man will, nenne ich Glück. Fröhlichen Mutes ertrüg ich meine mechanischen Arbeiten, womit … =>

Stark sei dein Mut (Stimme aus der Wüste)

Stark sei dein Mut und rein dein Herz Und tönt‘ s auf allen Seiten Die schlimme Zeit! Die böse Welt ! Du wagst dich frisch hinaus ins Feld, das Schlechte zu bestreiten. Rein sei dein Herz und stark dein Mut ! dann bist du wohl gebettet. Und setzte dich der Menschen Neid hinaus in Wind- … =>