Ehrung in Holland – Flämische Bewegung

In diesem Jahr 1836 besucht Hoffmann binnen dreier Monate Bremen , Kopenhagen , Amsterdam , Den Haag , Leiden , Antwerpen , Brüssel , Paris , auf der Suche nach Handschriften oder Freunde besuchend. Der König von Holland verlieh ihm eine goldenen Medaille für seine Verdienste um die niederländische Sprache. 1837 besucht Hoffmann Jan Frans Willems, den „Vater“ der flämischen Bewegung. Dessen Ziel war es die flämische Sprache und Kultur wiederzubeleben, gegen die französische kulturelle Vorherrschaft, was ja auch Hoffmanns Interesse war. In Zukunft sollte er noch mehr Köpfe der flämischen Bewegung kennen lernen, die um 1840 zunehmend politischer wurde und nicht mehr nur literarisch blieb. Auch hier eine Parallele zu Hoffmanns Engagement. Lieder, die an die Eigenständigkeit Flamens appellierten und das Französische verdammten, nahm er auch in die Unpolitischen Lieder mit auf:
„Suche nicht das Heil im Westen ! In der Fremde wohnt kein Glück- Suchst du deines Glückes Vesten, kehre in dich selbst zurück.
Neben Hoffmann sprachen sich noch mehr deutsche Künstler und Intellektuelle für die Unabhängigkeit Flamens aus, so vor allem Ernst Moritz Arndt, der Hoffmann wesentlich beeinflusst hat. Dessen Franzosenhass fand hier reichlich Nahrung. Über diesen Franzosenhass schrieb Heinrich Heine, daß er im Gegensatz zu dem „Herrlichsten“ und „Heiligsten“ stünde, was Deutschland je hervorgebracht habe, „nämlich: gegen jene Humanität, gegen jene allgemeine Menschenverbrüderung, gegen jenen Kosmopolitismus, dem unsere großen Geister…,dem alle Gebildeten in Deutschland immer gehuldigt haben.“