Die Dresdener gefallen ihm nicht

Am 30. Mai bezieht Hoffmann in Dresden eine freundliche, stille Wohnung an der Bürgerwiese. In den Morgenstunden bleibt er meist zu Haus und schreibt. Er vollendet ein Liederheft, das bereits zwei Wochen später unter dem von Fröbel gewählten Titel „Deutsche Gassenlieder“ veröffentlicht wird. Dann überarbeitete er seine sonstigen Gedichte, die Anfang August erschienen, sendete Beiträge für Haupts „Zeitschrift für deutsches Altertum“ und beendete seine „Deutschen Gesellschaftslieder des 16. Und 17. Jahrhunderts“. Nebenbei bekam er Besuch, unter anderem von Ludwig Uhland, dem er seine „Gesellschaftslieder“ widmete, und Walesrode, dessen Gesellschaft er besonders genoß. Die Dresdener Bürger hingegen gefielen ihm gar nicht:

„Männer ohne männliche Gesinnung, jedermann höflich und gefällig, wenn es nichts kostet, kleinlich und knickerig im Handel und Wandel, viel Lakaientum und Philisterei, wenig geistiges Leben, gar keine Gastfreundschaft. Die ganze Bevölkerung schien mir zufrieden mit dem, was sie war und was sie hatte; Gewohnheit hielt den einzelnen ab, etwas anderes, Besseres sein zu wollen, so wie die Angst ihn abhielt von jedem Weiterstreben in geselliger und materieller Beziehung. Obschon jahraus, jahrein viele hundert fremde Familien in Dresden leben, viele tausend Fremde jährlich Dresden besuchen, der echte Dresdener bleibt davon unberührt.“