Lieber Freund!
Ueberbringer dieser Zeilen, der Quästor unserer Universität, Herr Hofrath Croll hat eine Vergnügungsreise nach Wien gemacht. Man kann nun zwar in einer so schönen und grossen Stadt überall und zu jeder Jahreszeit Vergnügen finden, doch entgeht einem Fremden sehr leicht manches und vieles. Ich bitte Sie daher, dass Sie Hrn. Croll auf die Kunstschatze der Hauptstadt aufmerksam machen, damit er auch in dieser Beziehung befriedigt heimkehrt. Endlichern habe ich ich meine nahe bevorstehende Ankunft gemeldet. Mitte Aprils bin ich, so Gott will in Wien. ch freue mich sehr auf unsern wechselseitigen Verkehr, auf Ihre romanischen Studien und Entdeckungen. Veranlassen Sie Endlicher mir zu schreiben, er ist doch schrecklich faul in diesem Punkte. Grüssen Sie die ganze Bibliothek und gedenken Sie, auch brieflich, Ihres sehnsüchtig harrenden
H. v. F.
Breslau, 4. Februar 1839