Die ersten beiden Wochen des Jahres 1843 verbringt Hoffmann auf dem Gute des Grafen Eduard Reichenbach im Neißer Kreis und sammelt Kräfte. Wieder in Breslau bekommt er noch sein Gehalt für die ersten drei Monate des Jahres, dann wird er von seiner Absetzung ohne Pension in Kenntnis gesetzt. „Ich habe also hinfort weiter kein Geld, als was ich mir durch Schriftstellerei verdiene“, schreibt er an seinen Vetter in Hamburg.
Er entschließt sich Breslau baldigst zu verlassen und, um zu Geld zu kommen, seine Bibliothek zu verkaufen. Den meisten Hausrat verschenkte er. Die Kollegen an der Breslauer Universität schweigen, nur ein Privatdozent macht ihm Mut, ein Student überbringt ihm eine anerkennende Adresse. Aus Stuttgart erhält er 50 Flaschen „edelen Schwabenweines mit einem herzlich anerkennenden Schreiben“ von 20 seiner dortigen Verehrer, Phillip Nathusius lädt ihn ein und widmet ihm zwei Gedichte
Nachdem die Bibliothek geordnet und verzeichnet ist, läßt er sie zu seinem Freund Karl Milde bringen, der „dafür ein Zimmer in einem seiner Nebengebäude geräumt hatte.“ Das Verzeichnis seiner 970 Bücher läßt er für die Versteigerung, die für den 22. Mai geplant ist, drucken. Selbst bei diesem Büchlein schreitet die Zensur ein, das Wort „Professor“ soll gestrichen werden. Hoffmann wehrt sich erfolgreich.
Dann macht er letzte Abschiedsbesuche, einige Freunde bringen ihn noch zur „Post“, dann endet sein zwanzigjähriges Breslauer Leben. In den dortigen Zeitungen ist am 25. Februar 1843 zu lesen: „Feinden und Freunden ein herzliches Lebewohl, Hoffmann von Fallersleben.“