Man schützt vor Aria Cattiva sich (Via Mala)

Fürsten prägen so oft auf kaum versilbertes Kupfer ihr bedeutendes Bild; lange betrügt sich das Volk. Schwärmer prägen den Stempel des Geists auf Lügen und Unsinn; wem der Probierstein fehlt, hält man sie für redliches Gold.
(Goethe, Benediger Epigramme Nr. 56)

Man schützt vor Aria Cattiva sich
und auch vor Acqua toffana,
doch nimmer und nirgend kann man entgehen
der Polizei und Dogana.

Man reiset im welschem Land als geschäh´ s
nur wegen des Passaporto;
und untersucht wird man überall,
will man auch zum campo morto.

Es können umsonst und frei ins Land
nur Schnaken und Skorpionen;
bezahlen müssen den langen Weg
alle anderen Nationen.

Und gern zahlt Michel und ist bereit,
als Deutscher, Gott zu danken,
wenn der preußische Konsul den Paß visiert
für vier französische Franken.

18.Oktober 1844 , Zürich (Diavolini)