Politische Gedichte (chronologisch)
Dies Geschlecht das in Vokabeln (01.03.1840)
Dies Geschlecht, das in Vokabeln wie der Ochs´ im Joche zieht, das vor grauen Götterfabeln keine Gegenwart mehr sieht Dies Geschlecht, es schien geboren nur in Rom und in Athen, und wie Deutschland ging verloren, ließen sie es gern geschehen Wenn nur Götterruh und Frieden ihre matte Seele fand, nun, das war für sie hienieden ...
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Was ihr von Lichtrecht schreibt (Licht- und Fensterrecht) (03.03.1840)
Was ihr von Lichtrecht schreibt und sprecht ! Uns ward ja nur ein Fensterrecht: Hinein darf wohl das Licht ins Haus, doch leider darf kein Licht heraus. O gute gnädige Natur ! Sind unsere Augen Fenster nur ? Und soll der Geist zufrieden sein mit allem was man bringt hinein ? 3. März 1840 – ...
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Die liberalen Modegecken (07.03.1840)
Du schwörest allem Untergang was je dich hemmt in deinem Frieden, verfluchest den Gewissenszwang und Geistesdruck hienieden Du schreist nach Freiheit, schreist nach recht im Anblick großer Kriegesheere, o du großmäuliges Geschlecht, und dich beherrscht die Schneiderschere 7. März 1840, Unpolitische Lieder , 1.Teil
Freilich Luthers Zeiten hatten (19.03.1840)
So wäre es vielleicht manchem Schriftsteller vom Anfange des 19. Jahrhunderts in protestantischen Ländern nicht zu verdenken, wenn er sich einen schicklichen und bescheidenen Teil von derjenigen Preßfreiheit wünschte, welche die Päpste zu Anfange des 16. ohne Bedenken allgemein zugestanden haben. (Fichte, Reden an die deutsche Nation, Berlin 1808, S.12) Freilich, Luthers Zeiten hatten Schatten ...
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Ihr müßt durch alle Schule (25.03.1840)
Ihr müßt durch alle Schule wandern und schon von Kindesbeinen an, von einem Lehrer zu dem andern, zu lernen, was man lernen kann. Ihr müsset immerfort studieren, das halbe liebe Leben lang, ihr müsset zeitig euch dressieren in einen schulgerechten Zwang. Ihr müsset Prüfungen bestehen, die selbst ein Hiob kaum bestand, und dann noch bitten, ...
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Mit jedem neuen Anlehen mehrte (Die Interessen) (18.04.1840)
Mit jedem neuen Anlehen mehrte der Staat nun seine Schulden zwar, doch wird er immer mehr geehret und mehr geliebt von Jahr zu Jahr. Das lassen wir uns gern gefallen – Der Staat ist ja ein gutes Haus, solang´ er immerfort uns allen die Zinsen zahlet richtig aus. Doch sollte sich dies Haus nicht halten ...
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Besteuert ist die ganze Welt (26.04.1840)
Besteuert ist die ganze Welt und alles drum und dran: Gewerbe, Handel, Gut und Geld, Weg, Wasser, Weib und Mann. Wem wäre nicht das Leben teuer, wofür man zahlt so mache Steuer. Besteuert ist der Bissen Brot, den man im Schweiß gewinnt; beteuert ist sogar der Tod, weil wir am Ziele sind. Nur zu erzeugen ...
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Die Weltgeschichte ist das Weltgericht (19.05.1840)
Die Weltgeschichte ist das Weltgericht, doch kein Gericht für jeden Magen, Denn solche herbe Speise würde nicht ein jeder Herr und Knecht vertragen Drum hat man viele Männer angestellt, Die müssen´s klopfen, kochen, braten, Daß dies Gericht der ganzen Welt gefällt, zumal den hohen Potentaten Zu haben ist es dann an jedem Ort, für Geld ...
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In des Maies schönen Tagen (Mailied) (20.05.1840)
In des Maies schönen Tagen, Auf, frisch auf ! und laßt uns jagen durch den Wald und durch´ s Gefild. Unsere Jagd gilt nicht den Füchsen, nicht den Hasen, Rehen und Lüchsen, frei sei heute jedes Wild! Auf, frisch auf ! und laßt uns jagen, alles Jammern, alles Klagen, alle Not und Qual und Last; ...
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Wann einst die Flaschen größer werden (20.05.1840)
Wann einst die Flaschen größer werden wann einst wohlfeiler wird der Wein, dann findet sich vielleicht auf Erden die goldene Zeit noch einmal ein Doch nicht für uns! uns ist geboten in allen Dingen Nüchternheit – die goldne Zeit gehört den Toten uns uns nur die papierne Zeit Ach! kleiner werden unsere Flaschen und täglich ...
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