Politische Gedichte (chronologisch)
Das sind allein die jungen Leute (12.11.1843)
Das sind allein die jungen Leute die jeden deutschen Staat bedrohn So sprecht ihr immer auch noch heute und spracht´ s vor zwanzig Jahren schon. Und wäre dies nur nicht gelogen, wir wollten alles euch verzeihn; Denn alle würden Demagogen, ach ! könnten ewig jung sie sein. Die jungen Leute sind gealtert, jung aber bleiben ...
=>
Es lebe was auf Erden nach Freiheit strebt (Das Lied von der Freiheit) (12.11.1843)
Es lebe, was auf Erden nach Freiheit strebt und wirbt von Freiheit singt und saget, für Freiheit lebt und stirbt Die Welt mit ihren Freuden ist ohne Freiheit nichts die Freiheit ist die Quelle der Tugend und des Lichts Es kann, was lebt und webet in Freiheit nur gedeihn das Ebenbild des Schöpfers kann nur ...
=>
Deutsches Volk wie gut beraten (Grün) (16.11.1843)
Deutsches Volk, wie gut beraten! Hoffnung sprießt in deinen Gau´n: Grün sind stets noch deine Saaten, deine Wälder, deine Au´n. In der Hoffnung ruht dein Leben: bleibt auch manche Hoffnung aus – Steuern nehmen, Steuern geben, diese Hoffnung stirbt nicht aus Hoffnung tilget deine Klagen, löschet deines Zweifels Spur, denn mit grünem Tuch beschlagen sind ...
=>
Alles mit hoher obrigkeitlicher Erlaubnis (17.11.1843)
Wer hindert uns in unseren Zwecken und Entwürfen – Dideldum, dideldum, dideldum – und unseren Ideen Mit hoher obrigkeitlicher Erlaubis dürfen – Dideldum, dideldum, dideldum – wir immer vorwärts gehen Die Obrigkeit will, wie‘ s auch sei, ja ja, den Fortschritt nur zum Fortschritt treibt die Polizei und mahnet die Zensur. Wer wird in freier ...
=>
Nein und Ja (17.11.1843)
Verneinend ist und bleibt mein Streben zu allem Schlechten sag ich: nein ! Ich sag’s und sing’s mein ganzes Leben und sollt ich mich zu Tode schrein. Könnt ihr dereinst d e n Tag mir zeigen, wo Recht und Freiheit wieder da, so will ich gern von selber schweigen, und wenn ich spreche, sprech ich: ...
=>
Geht ein Storch (06.12.1843)
Geht ein Storch dort in dem Mühlenbach Geht spazieren fein gemach. Kaum bemerkt´s ein Frosch, und er musiziert Und da hat der Storch gleich ihn verschnabeliert Als von fern das nun ein andrer sieht Duckt er still, still sich ins Ried: „Hätt´st geschwiegen du doch zur rechten Zeit Könnt´st du musizieren auch noch anderweit.“ Typisch ...
=>
Es ging ein Handwerksbursche (11.03.1844)
Es ging ein Handwerksbursche noch spät im Dämmerschein, da fiel er unversehens in eine Grub´ hinein. Und unten in der Grube, da stöhnt´ s und regt es sich. Das ist ein Wolf, so denkt er, O Gott, wie rett´ ich mich! Den Wolf sich abzuwehren, heult er so gut er kann; gleich fängt sein Hausgenosse ...
=>
Was lange währt wird gut (06.04.1844)
Mit meinem Liebchen an der Hand ist mir die Zeit entflohen O weh mir armen Lieutenant, wie lange wart´ ich schon! Bezög ich doch nur bald, ja bald la la la la la la la la la la Das Kapitänsgehalt! Zehn Jahre bin ich Kandidat, zum Warten wie verdammt. O glücklich wer ein Liebchen hat ...
=>
Lauter Triftige Gründe (30.04.1844)
„Deutscher Mann, willst du sprechen nicht auch ein freies Wort?“ O nein, ich kann nicht sprechen, es ist hier nicht am Ort. Ich will noch werden allerlei, und wenn ich sprech ein bißchen frei, so werd´ ich weiter nichts. „Deutscher Mann willst du sprechen nicht auch so frei wie wir?“ O nein, ich kann nicht ...
=>
Ein erster Mai (Der erste Mai) (01.05.1844)
Ein erster Mai – nur eine Hoffnung die Hoffnung, die der Frühling gibt. O Vaterland, was soll das Herz tun das dich so treu und innig liebt? Es soll aus diesem Frühling lernen daß auch dein Frühling einst erscheint Ein Mai, der jede Träne trocknet die jetzt um dich die Liebe weint Und doch betrübt ...
=>
Die meisten Aufrufe: Politische Gedichte