Philister (chronologisch)
Es leben die Philister (10.11.1835)
Es leben die Philister Ihre Gevattern und ihre Geschwister Die Poetenverachter, Monetenbetrachter Die Luchser, die Muckser die Pfennigfuchser Die Mucker und Achselzucker Die Agio- und Taxenkucker die Linsenleser und Zinsenzähler Die Couponschneider und Hungerleider Die, wo andere vor Freude weinen gleich mit dem Regenschirm erscheinen und wo die Freude droht einzuschlagen den Blitzableiter in der ...
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Philistervolk auf allen Wegen (Philister) (19.11.1838)
Philistervolk auf allen Wegen, Philister vor und hinter mir, Im Sonnenschein, im Schnee und Regen, Philister dort, Philister hier ! Hast du noch Beine, so enteile ! Zwar ist gewiß, du stirbst einmal – Doch ist ein Tod vor Langeweile schon hier auf Erden Höllenqual. So dacht‘ ich und es klopft so eben, und ein ...
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Es hat die Welt wohl ihre Mucken (Ein Staatsgericht) (17.01.1840)
Es hat die Welt wohl ihre Mucken, doch leider ihre Mucker auch; Die Mucken könntest du verschlucken, vom Mucker platzte dir der Bauch. Doch wär ein Staatsbauch mir beschieden, o weh der armen Muckerschar ! Kein einz‘ ger Mucker blieb in Frieden, ich fräße sie mit Haut und Haar 17. Januar 1840
Dem Verdienste seine Kronen (Der Hausorden) (12.01.1841)
Ach, gar zu bescheiden sind doch ihre Freuden und kaum von Leiden zu unterscheiden. (Tieck im Zerbino) Dem Verdienste seine Kronen! Also denket mancher Mann, und er will sich selbst belohnen, und kein anderer denkt daran. Und wie große Potentaten heckt er einen Orden aus zur Belohnung seiner Taten nur für sich und für sein ...
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Welch ein Flüstern (Café National) (12.07.1841)
Welch ein Flüstern, welch ein Summen ! Welch ein stiller Lesefleiß! Nur Marköre schreien und Brummen: Tasse schwarz! Und Tasse weiß! Und die Zeitungsblätter rauschen, und man liest und liest sich satt, um Ideen einzutauschen, weil man selbst gar wenig hat. Und sie plaudern, blättern, suchen, endlich kommt ein Resultat: noch ein Stückchen Apfelkuchen! Zwar ...
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Philister über dir, Simson (12.11.1841)
Die einst mich froh willkommen hießen, die sehn mich ernst und schweigend an: Was mag sie wohl an mir verdrießen ? Bin ich nicht mehr derselbe Mann ? Bin ich im Hassen und im Lieben, bin ich dem Vaterlande nicht, bin ich nicht allem treu geblieben, was nur für Recht und Wahrheit spricht ? Still, ...
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Zu Männern wähnt ich einst zu sprechen (An unsere Wichtelmänner) (03.06.1843)
Zu Männern wähnt´ ich einst zu sprechen, zu Männern voller Kraft und Mut, die sich an jeder Unbill rächen, fürs Rechte wagen Leib und Gut Und meine Hoffnung ist geschwunden, gebrochen meines Glaubens Kraft. O weh, wie hab ich euch gefunden so durch und durch philisterhaft! Ihr seid in Eigennutz begraben, in schnöder Selbstgenügsamkeit, und ...
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Das Lied vom deutschen Philister (08.06.1843)
Der deutsche Philister, das bleibet der Mann auf den die Regierung vertrauen noch kann der passet zu ihren Beglückungsideen der läßt mit sich alles gutwillig geschehn Befohlenermaßen ist er stets bereit zu stören, zu hemmen den Fortschritt der Zeit zu hassen ein jegliches freies Gemüt und alles, was lebet, was grünet und blüht Sprich, deutsche ...
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Ja verzeihlich ist der Großen Übermut (Kriech Du und der Teufel) (15.05.1844)
Ja, verzeihlich ist der Großen Übermut und Tyrannei denn zu groß und niederträchtig ist des Deutschen Kriecherei ! Sieht ein Deutscher seines Fürsten höchsterbärmlich schlechten Hund tut er gleich in schönen Worten seine Viehbewunderung kund sieht ein Deutscher seines Fürsten altersschwaches Pferd ist er freudig doch ergriffen von des Gaules früherem Wert sieht ein Deutscher ...
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Es reist so mancher Philister (08.10.1844)
Es reist so mancher Philister ins Land Italia, auf daß er nachher sich rühme: Auf Ehr´, auch ich war da ! Zwar hat er des Ärgers nicht wenig und manchen großen Verdruß, und teuer muß er erkaufen den hochgepriesenen Genuß Doch nur ein deutscher Philister, der achtet nicht Hitze und Durst, nicht Maut und Paßbeschwernis, ...
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