Gedichte mit Tieren (chronologisch)
Die Esel gingen im Leide (15.07.1841)
Die Esel gingen im Leide, drob staunte die ganze Welt, weil grün noch war die Heide, und Disteln noch trug das Feld. Sie gingen tief gebücket und ließen hangen das Ohr, und hatten den Schwanz geschmücket mit einem langen Flor. Was hat sich denn zugetragen ? Wir staunen und schweigen still, und niemand weiß zu ...
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Der Löwe lag in letzten Zügen (24.02.1842)
Es wird allenthalben tyrannisch und übel regiert. Gott schick´ s zu Besten. (Schärtlins Leben, S.173) Der Löwe lag in letzten Zügen, halb starr und ganz erblaßt, da war ihm jedes Volksvergnügen bis in den Tod verhaßt. „Still soll es sein in meinem Reiche, kein Sang und kein Geschrei! Du, Storch, du üb an jedem Teiche ...
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O Schmetterling sprich (06.12.1842)
O Schmetterling, sprich Was fliehest du mich? Warum doch so eilig, Jetzt fern und dann nah? – Jetzt fern und dann nah, Jetzt hier und dann da — Ich will dich nicht haschen, Ich tu dir kein Leid. Ich tu dir kein Leid: 0 bleib allezeit! Und wär´ ich ein Blümchen, So spräch´ ich zu dir, ...
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Wir Libellen (Libellentanz) (07.12.1842)
Wir Libellen hüpfen in die Kreuz und Quer auf den Quellen und den Bächen hin und her Schwirrend schweben wir dahin im Sonnenglanz: Unser Leben Ist ein einz´ger Reigentanz. Wir ernähren Uns am Strahl des Sonnenlichts Und begehren, Wünschen, hoffen weiter nichts. Mit dem Morgen Traten wir ins Leben ein; Ohne Sorgen Schlafen wir am ...
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Wo wirst du denn den Winter bleiben (07.12.1842)
Wo wirst du denn den Winter bleiben? sprach zum Spätzchen das Kätzchen. „Hier und dorten, aller Orten“, sprach gleich wieder das Spätzchen. Wo wirst du denn zu Mittag essen? Sprach zum Spätzchen das Kätzchen. „Auf den Tennen mit den Hennen“, Sprach gleich wieder das Spätzchen. Wo wirst du denn die Nachtruh halten? Sprach zum Spätzchen ...
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Du willst mich kratzen (Hund und Katze) (07.12.1842)
Du willst mich kratzen, Katze? Mich Kratzen, Katze, du? Birg, Katze, deine Tatze, Sonst, Katze, patsch ich zu! So sprach der Hund zur Katze und sah sie patzig an Mit einer süßen Fratze die Katze drauf begann: „Miau, miau, miau, miau“ die Katze drauf begann. Lieb Hündlein, mußt mir schmeicheln Und tun recht sanft und ...
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Mauskätzchen gab ein großes Fest (09.12.1842)
Mauskätzchen gab ein großes Fest und hatte dazu geladen Bekannt´ und Verwandte von Ost und West und lauter Ihro Gnaden Miau Miau Miau Sie trieben vielerlei Possen und Scherz und füllten sich weidlich den Ranzen und weil es nun eben war im März so wolten die Kätzerlein tanzen Miau Miau Miau Doch all die gnädigen ...
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Auf unsrer Wiese gehet was (Ein schweres Rätsel) (05.12.1843)
Auf unsrer Wiese gehet was, Watet durch die Sümpfe, Es hat ein weißes Jäcklein an, Trägt auch rote Strümpfe, Fängt die Frösche schnapp wapp wapp, Klappert lustig klapper di klapp — Wer kann das erraten? Ihr denkt, es ist der Klapperstorch, Watet durch die Sümpfe, Er hat ein weißes Jäcklein an, Trägt auch rote Strümpfe, ...
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Das Lied der Vögel (06.12.1843)
Wir Vögel haben´s wahrlich gut, Wir fliegen, hüpfen, singen, Wir singen frisch und wohlgemut, Daß Wald und Feld erklingen. Wir sind gesund und sorgenfrei, Und finden, was uns schmecket; Wohin wir fliegen, wo´s auch sei, Ist unser Tisch gedecket. Ist unser Tagewerk vollbracht, Dann ziehn wir in die Bäume; Wir ruhen still und sanft die ...
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Wenn der Sommer kehret wieder (Der Kuckuck) (06.12.1843)
Wenn der Sommer kehret wieder, Kehr´ auch ich ins Land zurück. Singen dann die Vögel Lieder, Sing´ auch ich mein Meisterstück. Und ich muß dann immer wandern Ohne Nest und heimatlos. Doch es ziehn mir gern die andern Meine eignen Kinder groß. Könnt´ ich lesen nun und schreiben, Schrieb ich meinen Namen noch. Aber nein, ...
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